Abriebfeste Unterwäsche mit Protektoren.

  • #1

    Servus zusammen,


    ich würde gerne eure Meinungen zu einem Thema einholen, dass mich beschäftigt. Leichte, luftige, alltagstaugliche aber zugleich vor allem sichere Motorradbekleidung für den Sommer.


    Ich fahre aktuell immer mit einer Vanucci Passatempo Jeans mit Aramid-Materialdoppelungen und einer Segura Cheyenne Jacke aus CE-geprüftem Serica-Texil. Die Klamotte hat volle Protektorenausstattung, also Knie, Hüfte, Ellenbogen, Schulter und dazu einen separaten Rückenprotektor zum umschnallen. So fahre ich seit 3 Jahren rum, seit ich meinen Schein gemacht habe und fühle mich darin bis zu zügigem Landstraßentempo sehr sicher, bin aber gottseidank noch nie vor dem anhalten abgestiegen. :lol: Ich habe bisher keine Erfahrung mit Lederkleidung aufm Bike.


    Nun bin ich insbesondere mit der Hose inzwischen nicht mehr wirklich zufrieden, da es mir bei sportlichem Fahren an der Bewegungsfreiheit mangelt. Sie ist einfach zu starrig obwohl sie am Bund gut passt. Als ich im Urlaub eine Hecktasche auf dem Bike hatte, hatte ich echt Probleme auf- und abzusteigen und das bei 190cm Körpergröße, wo eigentlich ein großer Schritt über den Sitz reicht, aber so hoch bekomme ich das Bein in der Hose nicht. :lol:


    Sicherlich würde man eine Motorradjeans finden, die um die Oberschenkel etwas flexibler oder weiter geschnitten ist um das Problem zu lösen. Ich bin jetzt bei der Recherche allerdings auf die abriebfeste Unterwäsche Abra Guard von SGS gestoßen. Es gibt sogar Varianten mit Hüft-, Knie- Ellenbogen- und Schulterprotektoren. Sie hat in Tests wohl recht gut abgeschnitten mit dem Fazit, dass selbst bei einem Rutscher aus 100km/h auf Asphalt das Material standhält.


    Würdet ihr sowas tragen und dadurch auf spezifische Motorradkleidung verzichten? Spricht über die Unterwäsche und den separaten Rückenprotektor einfach eine normale Jeans und oben vlt eine dünne normale Lederjacke oder im Hochsommer evtl. nur einen Pulli oder eine richtig dünne Textiljacke aus Mesh oder Ähnlichem. Wo würdet ihr Nachteile ggü. normaler Motorradkleidung sehen, wenn man davon ausgeht, dass die Unterwäsche durch seine Eigenschaften vor Schlag- und Schürfverletzungen schützt?


    Man ist mit knapp 400 Euro dabei, wofür man vlt. gerade so knapp eine brauchbare Kombi bekommt. Dafür hat man dann nicht die EINE Motorradbekleidung, sondern kann den kompletten Kleiderschrank aufm Bike tragen. Soweit die Theorie.


    Oder sagt ihr "Ich trage ausschließlich den Leder-Einteiler, egal bei welchen Temperaturen und Distanzen" und wenn ja, warum?


    Hier noch einige Links zu dem Zeug:


    Die zweite Haut
    20 Motorradjeans im Test
    Abra-Guard Abriebtest Youtube


    Zu SGS spukt Google auch einige Alternativen aus, z.B.
    https://www.enduro.de/test-adi…d-extrem-reissfest-33439/
    https://bowtex.com/shop/

  • #3

    Ich hab vor Jahren mal etwas Geld in eine Schwabenlederkombi investiert und es bis heute nicht bereut. Ich kann sicher sein, dass die Protektoren in jedem, also auch dem Sturzfall an der Stelle bleben, an der sie gebraucht werden. Bewegungsfreiheit ist, wenn die Kombi sich ein wenig an den Körper gewöhnt hat (was bei Leder ein wenig dauert) hervorragend. Ich fahr sie auch im Winter. Wenn es zu kalt ist einfach Regenjacke drüber und schon ist warm genug. Aber im Sommer wenn es heiß ist , ist so eine Konbi natürlich warm. Ich trag drunter immer eine lange Unterhose und langärmelige T-Shirts, weil die den Schweiß ein wenig aufnehmen und nicht alles im Futter landet. Einmal im Jahr kommt die Kombi dann in die Badewanne, wird von innen und außen ordentlich gesäubert und wenn sie am zweiten Tag danach fast trocken ist, wird sie eingeölt.
    Im Fall der Fälle, und deswegen fahre ich Schutzkleidung aus Leder, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes bestens gerüstet. Für mich gibt es da keine Alternative. Aber da werden die Meinungen vermutlich etwas auseinander gehen.


    Entspannte Grüße
    Stoppelhopser

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

  • #4

    Gutes Thema für mich, Stoppelhopser. Stelle mir die selben Fragen, weil schwitzend bis knapp vor den Siedepunkt Motorrad fahren, führt dazu, dass man die Schutzbekleidung wirklich brauchen wird.


    Die Unterwäschelösung habe ich mir auch schon angeschaut, aber vorerst verworfen, weil doppelt verpackt im Sommer der Schweiss bis in die Stiefel rinnt.


    Dafür habe ich mir die Helite-Jacke mit Airbagsystem gegönnt, die notfalls auch den Hüft-/Beckenbereich abdeckt. An den Beinen trage ich Motorradjeans mit leichtem Anteil an Elasthan, damit ich mich auch voll gefressen wohl fühle. Knieprotektoren sind da noch drin.


    Insgesamt bin ich mit dieser Lösung recht zufrieden:
    Klima: recht passabel, die Helite lüftet gut, und die Hose sitzt zwar recht eng, klebt aber auch bei 25-30 Grad nicht.
    Sicherheit: Ich vetraue da auf die Herstellerangaben, weil zum Glück noch nicht selber überprüfen müssen.
    Kosten: Happig. 900 CHF für die Jacke, ca 300 CHF für die Jeans. Andrerseits gemessen an den Kosten für optische Anbauteile.... Da investiere ich doch lieber erst in die Sicherheit.
    Handling: Recht bequem, mann muss einfach dran denken, die Reissleine anzudocken und beim Absteigen erst zu lösen. Und wer mehrere Motorräder besitzt, muss entsprechend viele Andockstellen bestellen, um die Ummontiererei zu ersparen.
    Optik: Die Jacke sieht für meinen Geschmack toll aus. Habe sie in braun. Einzig der Andockbändel stört das Bild.
    Die Helite gibts hier in DE http://www.helite.de oder auch in CH http://www.helite.ch


    Greetz, fahrt und bleibt oben. ;)
    Jürg





    Gesendet von meinem BLA-L29 mit Tapatalk

  • #5

    Ich habe mir vor einem Jahr eine SIXS-Protektorenunterhose gegönnt.
    Die trage ich unter meiner ca. 30 Jahre alten Lederhose und bin sehr zufrieden damit.
    Da das Material atmungsaktiv ist schwitzt man auch nicht zu sehr.
    Auf jeden Fall ist das Klima unter dem Leder um einiges besser als im Textilkombi.


    https://www.ixs-motorradbeklei…en-pro-pnx-schwarz/a-3944

  • #6

    Moin Moin,


    ich besitze eine Hosen - Jacken Kombi Gear2 von Revit + Alpinestars Rückenprotektor und bin super zufrieden. Sehr luftig und gibt ein sicheres Gefühl.


    Für Runden, wo ich z.B etwas durch die Stadt laufen möchte benutze ich die Revit Jacke oder einen Protektorenanzug (Dainese Evolution Protektorenjacke) und Pulli und meine John Doe Jeans. Die Jeans ist der Hammer, jedoch mit 250€ + Protektoren schon eine Investition.


    Evtl. schaust dir dort mal die Hosen von an.


    Gruß Stefan!

  • #7

    Habe auch die John Doe Jeans. Richtig geil, letztens bin ich damit nach Italien zum Zelten gefahren und es hat zum Teil richtig stark geregnet, aber ich blieb trocken [emoji111].


    Nutze auch meistens die Jeans, oben Alpinestars GP Lederjacke abwechselnd mit Buese Rico Jacke. Bei ganz heissen Tagen die Yamaha MT Mesh-Jacke.

  • #8

    Besten Dank schonmal für eure Meinungen! :handgestures-thumbupleft:




    Hmmm ja ganz so dünn wie reine Funktionsunterwäsche ist sie wohl nicht, aber ich denke wenn die Jeans normal sitzt, sollte die Aramid-Wäsche wohl drunter passen. Bei sehr schmal geschnittener Hose könnte jedoch vlt. Probleme mit den Knieprotektoren geben.




    Das ist natürlich die 100% Variante und die aller erste Wahl in Sachen Sicherheit. Ich persönlich stelle sie mir aber im Sommer unangenehm vor. Insbesondere wenn man mal Mittagessen geht oder ähnliches. Für die schnelle Abendrunde auf der Hausstrecke sicher geil. Hast du ein Foto von dem tollen Teil?
    Interessant finde ich den Vergleich von Cordura zu Kevlar Jeans zu Leder. Erschreckend eigentlich, wie schlecht Cordura wegkommt. Die Aramid Unterwäsche hält wohl auch bis 100 km/h Stand.
    https://www.motorrad.net/leder-gegen-textil-im-labortest/



    Also angeblich wärmt die Wäsche nicht sonderlich und ist sehr atmungsaktiv, wenn man der Website des Herstellers glauben darf. Ich habe jetzt angefangen unter meiner aktuellen Motorradjeans immer normale Funktionswäsche zu tragen. Erstens finde ich es angenehmer auf der Haut als die Jeans und zweitens reduziert eine Zwischenschicht scheinbar das Risiko von Verbrennungen im Fall eines Sturzes, die durch den plötzliche Ruck beim Asphaltkontakt zwischen Haut und Hose entsteht.



    Cooles Teil! Wenn ich es richtig verstehe hat die aber keine Schutzfunktion was Reibung angeht, sondern lediglich Protektoren, oder? Aber dafür trägst du ja Leder drüber. Interessant, dass du das Klima angenehmer findest als Textil. Kommt wohl auf die Textilkombi drauf an, mit der man vergleicht. Ich hatte letztens bei Polo die hier an. War bequem aber sau heiß, gefühlt null atmungsaktiv und die Materialzusammensetzung finde ich nicht vertrauenserweckend wenn man auch mal schneller fährt. Sagt wohl schon der Name "City".



    Durchweg schöne Sachen. Vor allem die Kombi gefällt mir sehr.



    Welches Modell ist das denn? Weil alle sind ja nicht wasserdicht.

  • #9

    TobiP


    John Doe Ironhead Mechanix.
    Habe sie im Polo gekauft. Soll nur Wasserabweisend sein, aber sie hat wirklich Starkregen ausgehalten. Der Kollege der dabei war hatte eine wasserdichte Motorradhose von IXS an wurde aber trotzdem nass.
    Die jeans muss man nach jedem Waschvorgang von aussen bügeln, damit sie wieder Wasserdicht wird.

  • #10

    Also ich bin 3 Jahre mit so einer Hose von SGS-Abraguard gefahren und finde sie einfach Top. Finde die Sachen sind sehr angenehm zu tragen, man schwitzt nicht wirklich mehr und wenn man nicht gerade diese Skinny-Jeans trägt ist es auch kein Problem diese unter ner normalen Jeans etc. zu tragen. Bei meinem Unfall hat sie auch gute Dienste geleistet. Fühle mich mit diesem "Rundumschutz" sicherer als mit ner normalen Motorradjeans wo nur an einigen Stellen Kevlar eingenäht ist.

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!