Auf der Mailänder Motorradmesse EICMA 2015 wurde es offiziell: Für Yamaha-Fans findet die Bescherung erst im März 2016 statt. Dann nämlich wird die neue XSR 900 an die Händler ausgeliefert. Angekündigt wird sie als Königsklasse auf Basis der MT-09 im Retro-Stil mit Technik- und Leistungsdetails, die begeistern.
Viele runde Elemente und breiter Hinterfuß
Runder Scheinwerfer, rundes Cockpit-Instrument, runde Rückleuchte und buckeliger 14-Liter-Tank: Ja, die XSR 900 ist Retro, aber eben nur so Retro wie sie es sein muss. Die Linienführung ihrer Silhouette ist ebenso top-aktuell wie das kurze, bullige Auspuffrohr und die zwar leichte aber durch ihre Kürze doch martialische Schwinge. Dazu springt von hinten betrachtet natürlich sofort ins Auge, dass Yamaha bei der XSR900 eine 180/55ZR17M/C-Walze verbaut hat. Okay, ein so breiter Schlappen hinten wird den Rollwiderstand deutlich erhöhen. Dafür jedoch hat die 900er oder besser 847er genügend Kraftreserven. Knackig dürfte es dagegen im Falle von schwierigen Straßenverhältnissen werden, bei denen auch in sehr ungünstigen Situationen die 180 mm eine hervorragende Bodenhaftung gewährleisten dürften. Außerdem sehen die fetten Rollen im Verbund mit anderen detailverliebten Design-Elementen einfach klasse aus.
XSR 900 – Kernige Leistung mit vielen High-Tech-Features
Leistungsmäßig bringt der flüssigkeitsgekühlte 3-Zylinder-4-Takt-Motor der Yamaha XSR 900 bei 10.000 U/min die Kraft von 115 Pferden oder 84,6 Kilowatt auf die Reifen. Dazu reicht der Maschine ein Hubraum von 847 Kubikzentimetern aus. Darüber hinaus wird das maximale Drehmoment von 87,5 Nm bei 8.500 U/min Spaß machen. Zusätzlich hat das Bike eine elektronische Drosselklappensteuerung, die bei Yamaha Drive-by-Wire-System YCC-T heißt. Sie stellt über das D-Mode-System die drei Modi gleichmäßige Bereitstellung der Kraft, direkter Powerschub und sanftes Gentleman-Verhalten in allen Drehzahlbereichen zur Verfügung. Das ist zusammen mit der Traktionskontrolle und dem sequentiellen 6-Gang-Getriebe, das über eine Anti-Hopping-Kupplung im Ölbad gesteuert wird, saftig, was wohl sehr schnell im Test bestätigt werden wird. Insbesondere in Punkto Beschleunigung dürfte da einiges zu erwarten sein.
Hoher Sitz der XSR900 mit viel Raum für Customizing
Auch dank des leichten Alu-Rahmens kommt die XSR 900 mit einem vollgetankten Gesamtgewicht von knapp unter 200 Kilogramm – genau sind es 195 – aus. Die beidseitig einstellbaren Federelemente haben hinten einen Weg von 130 mm und vorne von stoßresistenen 137 mm. Standesgemäß bringt das Gefährt eine Zwei-Scheiben-Bremse vorne zum Stehen, während hinten eine Scheibe ausreichen muss. Unterstützt werden sie dabei von einem serienmäßigen ABS. Die Sitzhöhe ist mit 830 mm noch nicht als Hochsitz zu bezeichnen, gewährt aber eine gute Übersicht. Für Bequemlichkeit sorgt dabei ein handgenähter Bezug auf der Sitzbank. Insgesamt legen Daten und Erstansicht nahe, dass die Yamaha XSR 900 ein universell einsetzbares Freudenpaket werden wird. Sie ist kräftig und komfortabel genug für Langstrecken, aber auch leicht und wendig für die Stadt und enge Kurven. Zudem zeichnet sie sich durch Hochwertigkeit aus, was viele geschmiedete Aluminiumteile belegen. Freunde des Customizings wird darüber hinaus freuen, dass die XSR 900 sich gerade dazu sehnt, an individuelle Vorstellungen angepasst zu werden. Hier wird abzuwarten sein, welches Zubehör die Regale der Shops füllen wird.