Erfahrungen BoosterPlug

  • #1

    Nach Anbau des Roadsitalia an die Rock Slate störte mich das Fahrverhalten innerhalb von Ortschaften bei Tempo 30 – im zweiten Gang war es mir zu laut, im dritten Gang fühlte es sich unangenehm an. Es war nicht direkt ein Konstant-Fahr-Ruckeln, es gefiel mir einfach nicht.


    Im normalen Betrieb gab es für mich mit den Roadsitalia keine Unterschiede, das angebliche Leistungsloch bei 500U/min – für mich vorher schon kaum merkbar – hatte sich auch nicht verändert.
    Mit fettem und magerem Gemisch hatte ich mich bei meinen früheren Vergaser-Moppeds schon beschäftigt und mit anderer Bedüsung und entsprechender CO-Einstellung gute Erfahrungen gemacht, was die Geschmeidigkeit des Motorlaufes anging.


    Nachdem ich mir die Ausführungen von Jens/BoosterPlug über Einspritzungen durchgelesen hatte, dachte ich mir, das kann man ja mal ausprobieren. Gut - 140Euro für einen Widerstand/Thermoelement sind nicht billig, ich hätte es auch selber basteln können.


    Ich war skeptisch – aber es funktioniert: die ECU bekommt eine ca. 20°C niedrigere Temperatur vorgegaukelt, der Dreier läuft absolut geschmeidig. Mein Fahreindruck ist, dass es in allen drei Fahr-Modi weniger rauh und aggresiv vorangeht, aber mit mehr Druck über den gesamten Drehzahlbereich.
    Die Garage Metal lief mit dem Roadsitalia besser als die Rock Slate, aber hat jetzt auch einen BoosterPlug und ich bin zufrieden. Vielleicht ist das ganze ja auch nur gefühlt und subjektiv – mir gefällt’s auf jeden Fall.

    Gruß Michel

  • #2

    20°C niedrigere Ansaugtemperatur heisst fürs ECU höherer Sauerstoffgehalt und Luftdichte. Somit schiebt die Düse mehr Spritt in die Brennkammern bzw. verfettet schon im Ansaugtrakt das Gemisch, deshalb der subjektiv rundere Lauf... ...die Kennfelder der ECU stimmen aber nicht mehr überein und Du erhälst im Endergebnis bestenfalls viel höhere Brenntemperaturen im Auslassbereich / Krümmer / Kat. und thermische Belastungsspitzen im Material des Motors. Schlimmerenfalls verkokst oder verglast Dir aber irgendwann ab Zündung irgenden ein Teil noch lange bevor Du irgendwo Russ an der ESD-Blende siehst...
    Ich würde das mal gut beobachten - und ab und zu die Kerzen prüfen und die Abgaswerte bzw. ESD-Blende mit einem weissen Lappen abwischen um Russ frühzeitig erkennen zu können. Vielleicht erkennst Du's aber auch an einer Verfärbung der Krümmer zuerst wenn Du die Maschine im oberen Drehzahlbereich laufen lässt bzw. unter Last hälst.
    (Ich persönlich bin bei BoosterPlugs - egal welcher Marke - sehr vorsichtig. Dann lieber direkte Kennfeldanpassungen in der ECU machen (lassen). Dort kannst Du auch nur im dem von dir gewünschten Drehzahlbereich das Gemisch anpassen.)


    Ich bin gespannt, was Du für Erfahrungen damit machst - hälst uns bitte auf dem Laufenden! :pray:

    * ...was man gut findet muss man nicht suchen... :text-bump: *

  • #3

    Ich sehe keinen Grund rum zu experimentieren und eventuell einen Schaden zu riskieren. A, B, Standard ist mehr als genug Auswahl für die Charakteristik der Gas Annahme, Leistung mehr als genug vorhanden, der etwas rauhe, fauchende Motorlauf gewollt, Drehzahlloch gibt es keins und Druck vermisse ich echt keinen :icon-mrgreen:
    Trotzdem ist es gut, wenn es mutige Menschen gibt die was neues ausprobieren.

  • #4

    Ich sehe die ganze Sache relativ entspannt.


    Mein Old-School-Wissen sagt, dass ein angereichertes Gemisch eher zur besseren Motorkühlung beiträgt, ein zu mageres Gemisch hingegen die Verbrennungstemperaturen erhöht. Dies bestätigt sich durch meine Erfahrungen als Sicherheitsingenieur in einem Ex-Betrieb. Außerdem gehe ich davon aus und glaube den Aussagen von BoosterPlug , dass das Gemisch nur geringfügig angereichert wird.


    Soweit ich die Funktionsweise der ECU verstanden habe, arbeitet sie bei nur Lastwechseln mit den Werten des Temperaturfühlers (open loop) und nicht mit den Werten der Lamda-Sonde. Erst bei konstanten und hohen Drehzahlen verwertet die ECU die Werte der Lamda-Sonde (closed loop) und bereitet gemäß diesen ein entsprechend mageres Gemisch auf, um Euro4-Werte zu erreichen.


    Sollten sich irgendwelche Erfahrungen - sowohl positiv als auch negativ – ergeben, werde ich Euch informieren.

    Gruß Michel

  • #5


    Selbstverständlich gibts nix zu "Schulmeistern". Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Auffallend ist, das jemand zuerst einen (sicher nicht geschenkten) Zubehörtopf montiert und
    anschließend eine Primitiv-Elektronik, um die (angeblichen?) Probleme des ersten zu umgehen.


    Und 52skywalkers Ausführungen sind schlagend!


    BTW:
    Ich hab früher nennenswert Erfahrungen gesammelt beim Tunen, beispielhaft ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Big-Bohr, Ölkühlungsverbesserung, Getriebe ausdistanzieren, Ansaugtrakt, große Vergaser, Verdichtung, Einspritzdüsenbausituation, Flash - in einem Wort: Viel Machbares an diversen Gurken.
    Wie jedes Wissen könnte man meines noch vertiefen.


    Mein Conclusio: Früher (~ vor min. 20 Jahren) wars lustig. Da kam auch ein Delta dabei raus.
    Heute finde ich das Preis-Output - Verhältnis nicht mehr adäquat. (Würde der Brenner das lesen, er würde es wohl anders sehen.)
    Is doch alles für A..., äh Hugo.


    Fahren bringst.

    Bonne Route, Harald,
    mittlerweile reiner Genussfahrer.
    ErFahrung > 350kkm
    MTM850 garage grey

  • #6


    Drum bewahr ich mir meine alten Möhre...


    Aber auch die ist zu "modern" zum tunen, muss aber nicht zur AU. :icon-mrgreen:

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