Was ist der genaue Grund für die Bauart Crossplane bei den aktuellen Yamaha Motoren?
Dient die ungleichmäßige Verteilung der Zündfolge nur dem Soundeindruck oder hat das noch andere technische Auswirkungen?
Eigentlich sind die Motorenhersteller doch auf einen weichen und runden Motorlauf bedacht und geizen auch nicht mit Schwungmassen, so dass eine gleichmäßige Verteilung der Zündfolge pro Kurbelwellendrehung prinzipiell wünschenswert wäre. Zumindest auf dem Papier sollte doch eine ungleichmäßige Zündfolge ein Nachteil sein.
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#2 Die Crossplane-Technologie wurde bei der Entwicklung der MT Baureihe (mt = maximum torque/ hohes Drehmoment) für eine Auslegung des Motors auf hohes Drehmoment angewendet, ähnlich dem CP4 Motor der R 1 mit unregelmäßiger Zündfolge (Big Bäng) wie bei einem V4.
Sicherlich ist diese Technologie nicht für höchste Laufruhe, sondern eben bestes Drehmoment ausgelegt und die Manieren des Motors in Richtung Laufruhe müssen mit einer Ausgleichswelle verbessert werden, was beim CP3 der MT/XSR als gelungen angesehen werden kann, beim CP4 unter 6.000 U/min meiner Ansicht nach nicht.Gruß
Thomas
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#5 Zitat von stoppelhopserAuch fand ich als Erklärung mal, dass aufgrund der "ruckeligen" Zündreihenfolge der Grip des Hinterrades aufgrund der Verhaltenseigenschaften von Gummi besser auf die Strasse übertragen werden kann...
M. E. nicht ganz richtig. Die Gleitreibung ist physikalisch bedingt immer niedriger als die Haftreibung.
Ich hingegen erinnere mich, dass das in der MGP zweckdienlich sei, weil sich durch das ungleichförmige Drehmoment bzw. das Mikro-Rutschen des Antriebsreifens dieser schneller erwärme. Einerseits.
Und andererseits das Sliden besser kontrollierbar wäre.Wird für uns vergleichsweise Schnecken wohl nicht sooo ganz wichtig sein.
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#6 Das mit der Gleit- und Haftreibung kann wohl als wissenschaftlich fundiert angesehen werden, nachdem die Anmerkung von Harald stammt. Entscheidend und maßgebend bei der Crossplane Zündfolge ist wohl der gleichmäßigere und fülligere Drehmomentverlauf, wogegen bei der regelmäßigen Zündfolge (Screamer) zu Lasten des Drehmoments im unteren Drehzahlbereich sich die Motorleistung erst im oberen Bereich voll entfaltet und die Motorcharakteristik daher von der Spitzenleistung im höheren Drehzahlbereich geprägt ist.
Der Crossplane entwickelt daher ähnlich dem V-Motor mit gegenüberliegender Anordnung der Zylinder eine gleichmäßige Leistungsentfaltung über den gesamten Drehzahlbereich.
Ich finde der Effekt der Drehmoment-Optimierung durch die Zündfolge ist beim CP3 von Yamaha sehr gut spürbar und merkbar, ohne dass dies mit übermäßigen Vibrationen einhergeht, wobei die Laufruhe der Triumph Dreizylinder zwangsläufig nicht erreicht wird und dem CP3 seinen typischen Charakter verleiht. Aus meiner Sicht ein sehr gelungener Wurf von Yamaha, wobei mir dieser technische Umstand beim Kauf nicht bewußt war. Ich dachte Dreizylinder ist Dreizylinder.Gruß
Thomas
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