Original Federbein Zugstufen Glaubensfrage

  • #1

    :icon-confused: Mein bisheriger Glaube in Bezug auf die Zugstufe:


    Die Zugstufe eines Federbeins reguliert die Geschwindigkeit beim Ausfedern des Hecks. Als groben Richtwert der Einstellung habe ich bisher für mich die Regel genutzt, dass das Heck nach komplettem Einfedern etwa 1 Sekunde zum kompletten Ausfedern benötigen sollte. Damit bin ich bisher gut gefahren.


    Für die heutige Tour habe ich gestern meine Zugstufen Einstellung überprüft, da mir das Heck bei Unebenheiten einfach zuviel gewippt hat. Entgegen den ursprünglichen Aussagen von Soft nach Hard einzustellen, habe ich diesmal mit der härtesten Stufe begonnen. Der Unterschied war direkt beim Aufsitzen spürbar. Es war mir kaum möglich das Heck "Einzufedern". Aber wirklich extrem, mir war gerade mal ein Einfedern am Heck gefühlt von 1-2cm möglich. Dabei habe ich mich mit meinem kompletten Gewicht auf den Sitz fallen lassen.


    Mir erschließt sich nun aber der Zusammenhang nicht. Zugstufe ist nur für das Ausfedern zuständig. Bei mir fühlt es sich aber eher an als sei diese Verstellung für beides, also Zug und Druckstufe. Kann dass wirklich sein? Oder spinne ich mir gerade wieder etwas zusammen. :roll:


    Freue mich auf eure Belehrungen :)

  • #2

    Hallo Thomas,


    Du solltest bedenken, dass die Einstellung der Zugstufe immer auch im Verhältnis zur Druckstufe, also der Federvorspannung, zu sehen ist, d h.
    die durch die Zugstufeneinstellung beeinflußte Ausfedergeschwindigkeit ist entweder bei einer weniger oder mehr vorgespannten Feder entweder schneller oder langsamer. Dies kann dazu führen, dass bei einer sehr stark vorgespannten Feder und der höchsten Zugstufe, das Federbein sich
    nur noch sehr wenig komprimieren läßt.
    Du solltest daher in jedem Fall die Vorspannung verringern und dann zu dieser verringerten Vorspannung die Ausfedergeschwindigkeit mittels der Zugstufeneinstellung wählen.
    Du wirst dann sehen, dass bei einer verringerten Vorspannung, dass Federbein trotzdem insofern straffer ist, als es eben schneller ausfedert, aber trotzdem in der Dämpfung (Druckstufe) mehr Federweg zur Verfügung steht.


    Probiere es aus und viel Erfolg dabei.


    Gruß


    Thomas

  • #3

    Mal auf die Schnelle ...


    http://www.motorradonline.de/f…federbeindaempfung/400272


    Wobei mir Deine Beobachtung adhoc merkwürdig erscheint.


    Aus dem Tourenfahrer:


    Druckstufe hinten (die ja bei der XSR 900 fix ist)


    Ähnlich schwierig ist die Druckstufenabstimmung am Heck: Der ungeübte Abstimmer kann kaum unterscheiden, ob der Widerstand, den ihm die Federung beim Herunterdrücken entgegensetzt, von der Feder, einer eventuell stark progressiven He­­belei oder einer straffen Druckstufendämpfung herrührt. Grundregel: Bei hoher Beladung braucht man auch eine straffe Druckstufe, die bringt Stabilität vor allem in Schräglage und verhindert das Durchschlagen des Hecks. Zu viel Druckstufe mündet unter Umständen in deutliches Lenkerschlagen auf unebener Piste.

    ---------------------
    Gruss
    Harald

  • #4

    Danke für eure Antworten. Die von euch genannten Aspekte sind mir bekannt. Mein altes Motorrad war im Fahrwerk voll Einstellbar. Lediglich Low/Highpass einstellungen waren nicht vertreten (Wer´s brauch ;) ).
    Meine Beobachtung bezieht sich natürlich im Verhältnis einer gleichbleibender Federvorspannung (bei mir Stufe 4/ Standart).


    Vielleicht könnt ihr mal den Versuch bei euren Maschinen durchführen. Dreht mal die Zugstufe zu und versucht mit eurem Körpergewicht durch ruckhaftes aufsetzen das Heck einzuwippen. Das wäre nett, bevor ich ein komisches Video zu demozwecken erzeugen muss. Sieht bestimmt nicht für jeden schön aus wie ich mich mit meinem Hintern in den Sitz plumpsen lasse :lol:

  • #5

    Das werde ich nachher mal machen wenn ich heim komme und die verstellschraube finde. Ich denke mal ich bin der mit dem meisten Gewicht hier im Forum. Also bin ich quasi das perfekte test Opfer :icon-mrgreen: .

    Fuhrpark: XSR 900, kawasaki kx 125, Opel Combo C


    Die einen Suchten auf Facebook, wir im schönsten Forum der Welt :obscene-drinkingbuddies: .


    Mein Moped
    Mfg. Tony

  • #6

    Ich werfe mich de Tage auch mal drauf :icon-mrgreen:


    Obwohl ich es mir technisch nicht erklären kann ...


    Alpha Technik:


    DRUCKSTUFENDÄMPFUNG (nicht einstellbar)
    Das Öl fließt durch Bohrungen von der Druck- zur Zugseite zum fest eingestellte Plattenventil
    (
    6
    ). Die Tellerfedern werden durch den Ölstrom, der durch das Einfedern verursacht wird,
    geöffnet: Das verwendete "Plattenventil" (
    6
    ) kann annähernd als Blende (siehe Kapitel VII)
    betrachtet werden. Die Eigenschaften des Ansprechverhaltens des Systems wird im Wesent
    -
    lichen durch folgende Faktoren bestimmt:
    - Anzahl, Durchmesser und Dicke der Tellerfedern
    - Einspanndurchmesser der Tellerfeder
    - Lochkreisdurchmesser, Anzahl und Durchmesser der Durchflussbohrungen


    http://www.alpharacing.com/upl…eber_Fahrwerk_1110_01.pdf

    ---------------------
    Gruss
    Harald

  • #8

    Also ... 90Kg Lebendgewicht.



    Ich kann grundsätzlich keinen Unterschied zwischen geöffneter und geschlossener Zugstufe feststellen. Das Federbein federt m.E. in jedem Fall gleich ein.
    Macht ja auch Sinn bei fix eingestellter Druckstufe.


    Jedoch ...


    Bei komplett geöffneter Zugstufe federt das Federbein nicht mehr ein. Es scheint blockiert zu sein.
    Offensichtlich wird der Ölfluss komplett verhindert.


    Somit darf die Zugstufe niemals komplett geöffnet werden (Richtung weich).


    Ob es Richtung hart genau so ist, muss ich nochmals probieten. Glaube aber schon.

    ---------------------
    Gruss
    Harald

  • #9

    Also, komplett nach rechts(uhrzeigersinn) sind bei federleichten 125 kg kein federn möglich. Nach links federt es wie an meiner gs500e also sehr schwammig. Habe natürlich gewartet bis es klickt aber da kam nichts. :icon-mrgreen: :clap: Somit hab ich jetzt ganz nach rechts und ca 1 umdrehung wieder auf links gedreht. Mal schauen wie es morgen ist.

    Fuhrpark: XSR 900, kawasaki kx 125, Opel Combo C


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    Mein Moped
    Mfg. Tony

    Einmal editiert, zuletzt von Else ()

  • #10

    Super :clap:


    Dann passt das ja :D


    Total geöffnet und total geschlossen heisst, der Ölfluss ist gestoppt und die Zugstufe ist blockiert.
    Die Zugstufe muss also im Betrieb immer zumindest etwas geöffnet bzw. Nicht komplett geschlossen sein.


    Ansonsten bleibt die Druckstufe über den Verstellbereich der Zugstufe immer gleich.

    ---------------------
    Gruss
    Harald

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