Fahrerlager
Beiträge von Onkel Jimbo
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Start/Ziel und Quarterbridge Road
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Kaum ein Straßenrennen ist so alt, so berüchtigt und so gnadenlos wie die Tourist Trophy auf der Isle of Man Dieses Rennen wird hier seit 1907 abgehalten und die Strecke im heutigen Layout (mit dem Bergabschnitt) wird seit 1911 gefahren. Seitdem findet das Rennen durch zwei Weltkriege hindurch jedes Jahr, 2 Wochen von Ende Mai bis Anfang Juni statt. Dieses Jahr habe ich es geschafft mit meinem alten Herrn die TT zu besuchen Für alle Interessenten möchte ich hier einen kleinen Erlebnis-/Reisebericht abgeben. Die Insel Isle of Man, gelegen zwischen Irland und Großbritanien ist landschaftlich eine Mischung aus seinen beiden großen Nachbarn. Im Osten und Süden Steilküste, große Felder, Wälder und Wiesen und der Westen und Norden gebirgig mit Höhen um die 400m aber auch alles grün. Das Klima ist sehr britisch und wechselhaft. Die Insel hat ihre eigene Währung, den Man Pound. Dieser ist aber genauso viel wert wie der britische Pound (Pfund Sterling) und auch der Wechselkurs ist fast gleich. Bezahlen kann man auf der Insel mit beiden Währungen und das Rückgeld ist oft gemischt. Kreditkartenzahlung war aber auch überall möglich. Ich hab beim Hinflug am Münchener Flughafen, Euro in britische Pfund getauscht, die Man Pound bis zur Rückreise auf der Insel ausgegeben und die restlichen britischen Pound am Londoner Flughafen wieder in Euro gewechselt. Die Reiseplanung für die TT sollte etwa ein Jahr vorher beginnen. Bis man Hotel und Flug zu einem vernünftigen Preis gefunden hat können auch mal paar Monate vergehen. Es gibt aber auch Reisebüros die Pauschalreisen anbieten. Die Anreise mit Motorrad ist per Fähre über Liverpool möglich. Unser ursprünglicher Plan war, dass wir bei einem Sidecar Team im Fahrerlager übernachten konnten (Zelt). Allerdings hat sich im April deren BMW Motor verabschiedet und man wusste nicht genau ob der Motor zur TT wieder läuft. Außerdem sind dieses Jahr die Versicherungssummen extrem gestiegen weshalb einige Privatiers nicht am Rennen teilnehmen wollten, so auch das Sidecar Team. Die Flüge (München-London-Isle of Man) hatte ich im Januar gebucht und haben pro Person ~550€ (hin und zurück) gekostet. Da ich von der Nichtteilnahme des Sidecar Team erst Ende April erfahren hatte, bin ich natürlich in ordentlich Zeitdruck bzgl. eines Hotel gekommen. Zwei Wochen vor der TT hab ich mit ganz viel Glück ein Zimmer in Douglas an der Queens Promenade mit zwei Einzelbetten und Frühstück für 500€ pro Person (01.06-07.06) bekommen.
SAMSTAG 01.07.19: Hinflug über London. Ankunft abends am Hotel und erst mal einen Steckdosen Adapter gekauft weil es dort nur die britischen Steckdosen gibt . Ich dachte erst dass wir das Superbike Rennen und den 1. Lauf der Sidecars verpasst haben da diese Rennen für den Samstag vorgesehen waren. Das Wetter war allerdings in dieser ersten Trainingswoche so schlecht das nur Sonntag und Dienstag Abend gefahren werden konnte. Hier sei noch zu erwähnen das sobald auch nur ein kleiner Streckenabschnitt nass ist, nicht gefahren wird. Somit waren fast alle Trainings und sogar die Qualifikationen in dieser Woche ausgefallen. Für uns natürlich perfekt weil wir so gut wie gar nichts verpasst haben.
SONNTAG: vormittag gings hoch zum Fahrerlager (300m vom Hotel) wo wir uns die technische Abnahme angeschaut haben. Sehr interessant da man hier alle Maschinen und Gespanne aus der Nähe betrachten konnte. Außerdem hat man im Fahrerlager oftmals die Fahrer getroffen. Connor Cummins, Dean Harisson, Michael Dunlop, John McGuiness...ganz normal wie du und ich. Dass ist das schöne an der TT dass man hier wirklich hautnah dabei ist. Auch den Rennställen kann man im Zelt beim schrauben zuschauen. Kurz nach Mittag haben wir auf dem Weg zur Rennstrecke im Bierzelt angehalten wo eine Live Übertragung vom MotoGP in Mugello lief. Sehr angenehme Atmosphäre. Danach gings zur Quaterbridge Road wo die Fahrer nach Start und Ziel mit über 200 durch die Stadt Douglas rauschen. Ich persönlich war tief beeindruckt von dieser Maschinenbeherrschung und ebenso von der physischen und nicht zuletzt der psychischen Leistung dieser Jungs. Also echt..Hut ab. An diesem Tag fand die Qualifikation der Superbikes und Sidecars (Seitenwagen) statt. Danach gings nochmal ins Bierzelt und Abends in den Pub. Die Pub's haben ihren ganz eigenen Charme und sind eher mit Motorradkneipen zu vergleichen. Die Wände sind voll mit Bildern von früheren Rennen und auf dem TV der inseleigene Sender mit entweder Rennberichten vom Tage oder alten Rennrückblicken (Carl Fogerty-John Hislop als Beispiel). Ich habe immer zwei Guiness getrunken und geschlafen wie ein Baby Carl Fogarty war auch als Gast auf der Insel und hat paar Promotionfahrten mit ner Ducati Scrambler gemacht.
MONTAG: vormittags gings direkt an die Rennstrecke zur Governeurs Road an den Kreisel. Dies ist für die Fahrer eine fast 180° Rechtskurve, gefolgt von einer leichten Linkskurve und gerade raus auf Start/Ziel. Hier konnte man die Fahrer mal etwas langsamer vorbei fahren sehen. Beim Superbike Rennen gab es einen Rennabbruch durch einen tödlichen Unfall eines jungen britischen Fahrers unten auf der Straße nach Glen Helen. Wirklich tragisch...der Junge war 27 Jahre jung und ist die TT schon mehrmals gefahren. Ruhe in Frieden Mr. Mathison. Das ist eben die andere Seite der Medaille und gehört genauso zum Spirit der TT. Die Gefahr fährt immer mit. Das Superbike Rennen wurde in diesem Zuge auch nach 2 abgeschlossenen Runden abgebrochen und diese 2 Runden gewertet. Danach fand noch das Sidecar Rennen statt. Dieses war an unserem Standort sehr interessant da man hier das Teamwork sehr gut sehen konnte.
DIENSTAG: von Morgens bis Abends hat es durchgehend geregnet. Spätestens hier waren wir froh ein Hotelzimmer zu haben und nicht das Zelt im Fahrerlager. Um aus dem Tag was zu machen sind wir in die Innenstadt von Douglas zum Isle of Man Museum gegangen. Eintritt wurde nicht verlangt, stattdessen konnte man eine Spende entrichten und das hat soweit ich gesehen habe, jeder getan. Ein gutes Prinzip finde ich. Das Museum ist auf jeden Fall sehenswert. Hier werden die verschiedenen Epochen der Insel von Steinzeit-Mittelalter-bis Heute gezeigt. Der Name der Insel geht auf den keltischen Gott Manannan zurück welcher mit seinen Nebelschwaden die Insel einhüllt und so vor Feinden beschützt. Klang irgendwie plausibel wenn man kurz aus dem Fenster geschaut hat Natürlich gabs hier auch einen Bereich von der Tourist Trophy. In einer Ecke hing ein Flatscreen mit einer PS4 und dem Isle of Man Spiel. Da war eine Gruppe von älteren Motorradfahrern aus Südtirol am zocken und haben alle 100m das Bike gecrasht. Einer sah mich an und fragte ob ich es mal versuchen möchte (er konnte nicht wissen dass ich das Spiel bis zur Vergasung gezockt habe ). Ich sagte "ich kann's ja mal probieren" . Hab dann im Spiel ne gute Runde raus gehauen mit einem Sturz. Als ich fertig war, drehte ich mich um und hinter mir standen geschätzt 20 Mann und applaudierten War echt lustig . Am Nachmittag sind wir mit der historischen elektrischen Eisenbahn nach Laxey gefahren. Dies ist eine alte Bergarbeiter Stadt mit dem berühmten Laxey Wheel. Hierbei handelt es sich um eine große Wasserradkontruktion welche das Wasser mit einer Pumpe in Stufen aus dem Berg pumpt. Technisch sehr interessant und auch erstaunlich gut erhalten.
MITTWOCH: wieder ging es direkt an die Rennstrecke zum Kreisel wo wir am Vormittag eine Gruppe vom Sachsenring (also meine Heimat) getroffen haben. Da ist man gleich per Du. Zusammen haben wir den Tag am Kreisel verbracht. Leider hat es über den Tag immer wieder an verschiedenen Stellen der Strecke geregnet weshalb am späten Nachmittag dann alle Läufe gestrichen wurden. Für uns hieß es also nur warten und Bier trinken aber mit den Jungs vom Sachsenring war's ne lustige Runde.
DONNERSTAG: für die Isle of Man TT war es ein historischer Tag weil 6 Rennläufe abgehalten wurden. Das hatte es in der TT Geschichte noch nie gegeben. Die Rennmarshal's hatten wohl Bammel dass der Zeitplan nicht eingehalten werden könnte..schließlich ist Freitag der letzte offizielle Renntag. Das Wetter war von früh bis spät bombe Wir haben uns am Kreisel die beiden Läufe der Supersport und das zweite Sidecar Rennen angesehen. Am Nachmittag sind wir dann durchs Fahrerlager und haben uns ca. 400m nach Start/Ziel hinter der Mauer aufgestellt. Von hier haben wir dann noch die TT Zero (Elektrobikes), die Lighwight, und die Superstock Klasse gesehen. Absolut super Motorsport. Das letzte Rennen fand Abends 19:30 Uhr statt. Sehr grenzwertig für die Fahrer da die Sonne schon sehr tief stand. Für uns ist somit alles perfekt gelaufen da wir am Freitag Mittag schon wieder über London nach München fliegen mussten und somit alle Rennen (außer die Senior TT) gesehen haben. Die TT kann ich jedem in dem ein Motorradherz schlägt, absolut empfehlen. Es ist wie ein riesiges Biker Festival und man fühlt sich einfach wohl. Die Fußwege sind voll mit Bikes aus ganz Europa, dB-Killer sucht man vergebens und es war ein überaus freundliches Miteinander. Die Einheimischen selbst, aber auch die Touristen sind sehr freundlich und achten aufeinander..dort gibt es kein Chopper, Naked, Superbike...dort gibt es nur Motorrad. Man findet schnell Zugang zueinander und kommt ruckzuck ins Gespräch mit Leuten. Ich hab mich mit Australiern, Spaniern, Briten und einigen anderen Nationalitäten unterhalten. Die Atmosphäre ist überall entspannt besonders die Motorrad Pub's laden immer wieder auf n Guiness ein. Eine super Woche und für mich und ein großes Erlebnis in meinem Leben, vor allem mit meinem Dad.
Hier sind noch ein paar Videos verlinkt:
https://youtu.be/VanJqUJYltE
https://youtu.be/22VbMgSBjWw
https://youtu.be/1eCR33ZHaLs
https://youtu.be/XKzxezmiquc -
Letzter Tag bei der Tourist Trophy Heut Abend geht's nach Hause. Am Wochenende gibts ne Berichterstattung
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Zitat von Black Dog
Grüß' mir den Guy Martin, falls Du ihn triffst.
Der fährt leider nicht mehr mit aber ich halte dennoch die Augen offen. Wen ich heut im Fahrerlager getroffen habe waren Conor Cummins, Michael Dunlop, Dean Harrison und Altmeister und Ikone John McGuinness Nächste Woche gibts n Bericht
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Gerade auf der Isle of Man in Douglas/Queens Promenade, eine 60th Wer wars?
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Zitat von Grobideluxe
Wie würde denn gemessen?
Mittels Standgeräuschmessung
Zitat von GrobideluxeBin eigentlich davon ausgegangen, das im vorbeifahren gemessen wird und der Wert dann deutlich geringer sein muss als die 98 dB
Das wäre dann eine Fahrgeräusch- messung
Hier hab ich mal die Richtlinien für die Standgeräuschmessung aufgeführt
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Zitat von Black Dog
mein Geschmack sind der Totenkopf und das Kreuz auch nicht, obwohl das Kreuz ein stilistischer Klassiker ist. Bei Jesse James regt sich ja auch niemand über das Malteser Kreuz auf
Genau meine Meinung, leider sieht dass die moderne "Political Correctness" anders Egal, soll jeder seine Meinung haben und sein Moped umbauen wie er mag.
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Leute, wir sollte alle mal einen Gang zurück schalten. Alles was ich sehe ist eine Nummerntafel die je nach Geschmack gefällt oder nicht. Darauf zu sehen ist ein Eisernes Kreuz welches nicht verboten ist, ebenso wie der Totenkopf welcher auch nicht verboten ist. Das Abzeichen der Waffen XX ist (unter anderem) ein Totenkopf mit zwei hinterlegten gekreuzten Knochen. Dieser ist sehr wohl als verfassungsfeindliches Symbol verboten. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen das nicht alle Totenkopfabzeichen des dritten Reiches verboten wurden. Die Panzerverbände bspw hatten ebenfalls einen Totenkopf. Dieser unterschied sich jedoch von dem der Waffen XX und war ein Überbleibsel der früheren Husaren Regimenter des Kaiserreichs welcher von Kavallerie zu Panzerverbänden umgewandelt wurden. Ich bitte hier höflichst um Differenzierung und genauer Kenntnis wenn sich zu diesem Thema geäußert wird. Nicht jeder Totenkopf ist in Verbindung mit einem Eisernen Kreuz verboten und man sollte auch nicht vorschnell Schlüsse aus diesem Motiv ziehen
PS: Auf der Isle of Man gab's das Eiserne Kreuz und den Totenkopf an jedem Kiosk zu kaufen und einige Biker hatten die Zeichen auch auf ihren Jacken..und? was soll's...sind trotzdem Biker. Manchmal bekommt man den Eindruck, deutsche Geschichte besteht nur aus 6 Jahren
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Der Höcker wurde in dem 60th Anniversary Gelb bestellt und der Farbton hat exakt gepasst Ich habe mir dann die Speedblock Aufkleber im Siebdruckverfahren anfertigen lassen. Zunächst wurde der gelbe Lack mit Wasserschleifpapier angeschliffen damit die oberen Lackschichten darauf haften können. Danach wurde der Mittelteil und der Bereich unterhalb des Speedblocks in schwarz matt lackiert. Dann habe ich den Höcker vom Lackierer geholt um die Speedblock Aufkleber anzubringen. Abschließend wurden die schwarzen Flächen und die Aufkleber wieder mit Wasserschleifpapier angeschliffen und der ganze Höcker mit farblosen Lack versiegelt. Somit bekommt das Teil einen originalen Touch da der Speedblock am Tank ebenfalls unter dem Klarlack liegt. Die Gesamtkosten für Lackierung + Aufkleber belaufen sich auf ~150€