Motorradunfal - Helm ab oder nicht?

  • #11

    einspurig


    Ich würde da jetzt mal kein theoretisches Horrorszenario malen. Was wäre wenn, was hätte falls....


    Wichtig ist: wenn man eine einen Unfallort kommt, hilft man. Und man hilft so gut man kann. Und man kann nicht von Hinz&Kunz verlangen, dass er alle 4 Wochen nen Erste-Hilfe Kurs absolviert. Deswegen: nach bestem Wissen und Gewissen.




    Mit solchen theoretischen Fallbeispielen, in denen man sich nach dem Helfen eine Menge Ärger an der Backe hat, erreicht man nur eins: die Leute zögern mit dem Helfen. Im Schlimmsten Fall: sie helfen gar nicht, weil sie nicht "dafür verantwortlich" sein wollen, wenn etwas schief geht. Ob sie da dann einfach weiter fahren (wer soll sie belasten? Der Motorradfahrer der an seiner eigenen Kotze im Helm erstickt ist?) oder sich so lange am Unfallort rumdrücken und das Warndreieck 12x neu ausrichten bis jemand anderes vorbei kommt....



    Irgendjemand wird den Thread hier mal lesen... und wahrscheinlich bleibt genau der Blödsinn hängen, der nicht hängen bleiben soll: "ich hab mal gelesen, wenn ich falsch helfe, kann ich vor Gericht kommen!" :|

  • #12

    Könnte man durchaus unterstellen.

    Vielleicht hat sie sich aber auch nur unklar ausgedrückt.


    Ich denke, die Rechtslage ist da recht klar.

    Jedenfalls würde ich mir da keine Sekunde Gedanken drum machen.



    Ja.. das ist zu befürchten und wird auch mit Sicherheit so sein.


    Bei solchen Diskussionen werden dann immer "Beispiele" angeführt, deren Details/Hintergründe/Vorgeschichte man nicht kennt und i.d.R. durch "mündliche Überlieferung" so verfälscht sind, dass sie NULL Wahrheitsgehalt bzw. Aussagekraft haben.

    Faktencheck ist für die meisten sowieso ein Fremdwort.


    Verlässliche Quellen? Egal! Da nehme ich doch die einfache und spektakuläre Information von dem Bekannten, dessen Schwager jemanden kennt, der gehört hat.....


    Im Grunde sind nicht viele mündig genug, um Soziale Medien zu nutzen.

  • #13

    Ich habe es auch nur zur Diskussion gestellt, da ich persönlich diese Informationen aus dem letzten Kurs interessant finde.


    Das stand bei mir nie zur Debatte! Und an dem "so gut man kann", kann man stetig etwas verbessern.


    Etwas hyperbolisch ausgedrückt. Ich finde, alle 1-2 Jahre sollte Pflicht für jeden sein und wird ohnehin von vielen Arbeitsgebern angeboten. Im Fall der Fälle macht man das nicht nur für Fremde, sondern für Frau, Kind, Eltern, Großeltern....


    Klipp und klar ausgedrückt, für mangelnde Lesekompetenz kann ich nichts! Aus meiner Sicht habe ich es eindeutig formuliert und keine Behauptungen aufgestellt. Ich wäre auch froh, wenn jemand mit Fachkenntnissen Licht in das Dunkel bringen würde und nicht jemand ohne Fachkenntnisse es als "Blödsinn" abtut. Hätte ich es nicht während eines Ersthelfer-Kurses gehört, würde ich dem auch keinerlei Bedeutung beimessen.


    Zudem finde ich die Theorie fragwürdig, dass sich jemand strafbar macht, aus Angst sich strafbar zu machen :/


    Ich versuche es mal noch klarer auszudrücken: Mir ging es nur darum, dass man sich eventuell an einige wenige Grundsätze halten sollte bei der 1. Hilfe um später nicht eventuell Probleme zu bekommen. Und mit Problemen meine ich keine Verurteilung.

    Die Farbe ist egal, solange es Schwarz ist!

  • #14

    Oh, Polemik....klasse!


    Genau, und solche Beiträge haben dann sicher auch NULL Wahrheitsgehalt??? Meine Frau darf einem Kind nicht mal einen Splitter aus der Hand ziehen! Ist zwar kein medizinischer Notfall, aber wenn es selbst da schon Probleme gibt, finde ich die Diskussion über Maßnahmen, die man lieber lassen sollte, doch sehr gerechtfertigt.

    Die Farbe ist egal, solange es Schwarz ist!

  • #15

    Ich wollte dich nicht persönlich angreifen und mein Geschreibsel bezog sich natürlich nicht auf dich.

    Du hast dich klar ausgedrückt und keine "Halbwahrheiten" hier in den Raum gestellt. Wenn das falsch rübergekommen ist, dann sorry !!!


    Ich finde aber, dass dein Verweis auf den Bericht des BLLV in der Diskussion hier um wirkliche, mglw. lebensbedrohliche Notlagen, genau diese Verunsicherung nur anheizt und genau das, was -swordfish- schrieb, auslöst ("Ich habe mal gehört, dass...").

    Wobei da ja letztlich nichts anderes steht, als das, was hier schon geschrieben wurde: Erste Hilfe ja, und ggf. weitere Hilfe holen. Punkt.


    Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Ein Splitter im Finger ist kein Notfall (und ich meine hier einen Splitter, und keinen halb abgetrennten Finger), der sofortiges, unabdingbares Handeln erfordert . Im Gegensatz zu einer mglw. schwer verletzten Person auf der Straße.



    Nein, weil die Sache eindeutig ist und man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sollte und damit Menschen, die helfen könnten, in der nächsten Situation hemmt.


    Und zum Thema Polemik:

    Das ist leider keine Polemik, sondern die Realität, die man jeden Tag erleben kann.


    Letztens noch in der nahem Verwandschaft gehört (und das ist kein WItz!!!!):

    "Oma, wenn du mit der kleinen nach IKEA gehst, dann pass auf. Da wurde letztens wieder ein Kind entführt ..."

    Ein Mythos, der mittlerweile seit 15 Jahren im Netz herum geistert.

    Mal ehrlich: Wer will da von Medienkompetenz reden?


    (Moderne Mythen: Die entführten, erfundenen Ikea-Kinder - WELT)

  • #16

    Danke fürs Klarstellen :thumbup: . Da ich in diesem Thread der Einzige bin, der etwas in "Frage stellt", habe ich mich aber angesprochen gefühlt. :D


    Abseits von diesem Thread: Natürlich, Methodenkompetenz ist ein seltenes Gut geworden. Da stimme ich dir absolut zu.


    Ich finde es aber sehr schwierig, wenn man sich nicht sachlich über ein Thema austauschen kann oder Dinge sogar hinterfragen darf, nur weil es Leute geben könnte, die es falsch verstehen könnten oder sogar die ganze Sache (1. Hilfe) an sich dadurch ablehnen. Man hilft gefälligst, Punkt. Und sei es nur die 112 zu wählen und der Person Beistand zu leisten bis Hilfe vor Ort ist.


    Klar, der Splitter ist keine Notlage, keine Frage. In der Schule unserer Tochter haben wir aber ein Kind mit einer schweren Allergie und einem Notfallmedikament im Klassenzimmer. Auch hier empfand ich ganzen Regelungen dazu als "beachtlich" und nicht unbedingt logisch, wenn man helfen möchte. Diese - aus meiner Sicht - irrsinnige Regelung mit den Splittern (was im besten Fall eine Sepsis verhindert) verstehe ich rein logisch auch nicht.


    Bei der Wiederbelebung geht ab und an mal eine Rippe krachen, das haben wir alle schon gehört. Auch, dass man dafür nicht belangt werden kann. Das steht wohl auch außer Frage. Allerdings kommt zwischen dem Beispiel Splitter und der Wiederbelebung eine ganz Menge an möglichen Maßnahmen. Und genau hier haben wir (meine Frau und ich) den gleichen Stand aus 2022 von unterschiedlichen Dozenten: Was nicht notwendig ist, um direkten Schaden von der Person abzuwenden, wird auch nicht gemacht. Und damit meine ich keine Herzdruckmassage (diese wäre natürlich notwendig), sondern Dinge wie Essen, Trinken, Aspirin, Desinfektionsmittel, Umlagern bei möglicher Verletzung der Wirbelsäule, etc.

    Die Farbe ist egal, solange es Schwarz ist!

  • #17

    Was? Da werden seit 15 Jahren Kinder entführt? Danke für deinen Hinweis, da muss ich direkt alle Bekannten in meiner Telegram-Gruppe warnen :D

    Die Farbe ist egal, solange es Schwarz ist!

  • #18

    Und damit triffst du eigentlich den Kern.

    Denn genau das kann ein medizinischer Laie i. d. R. genauso wenig beurteilen wie das, was unbedingt notwendig ist.


    Bsp.: Verunfallter Motorradfahrer liegt auf der Straße, ist ansprechbar, hat keine äußerlichen Verletzungen und -nach eigener Aussage- keine Schmerzen.

    Der Ersthelfer ist im Stress. Für ihn eine absolute Ausnahmesituation. Will alles richtig machen und weiß: Helm ab bei einem verunfallten Motorradfahrer. Macht das auch vorsichtig...zack...Motorradfahrer vom Hals ab gelähmt.


    Einem med. Laien kann man nicht unterstellen, dass er bei der "Helm-Ab"-Aktion unterscheiden muss, ob der Verletzte bei Bewusstsein ist, oder nicht. (Bis vor einigen Jahren hätte ich das auch nicht gekonnt).

  • #19

    Ich glaube, wenn man die Sache anders aufrollt, bekommen wir einigermaßen Konsens....mal ganz weit weg vom "was dürfen Ersthelfer?"....


    Dem Motorradfahrer aus deinem Beispiel zu helfen ist klar.

    Besser helfen tut man, wenn man diese Unterscheidung (zwischen Helm ab oder nicht) treffen kann, darum geht es hier ja auch.

    Und jetzt unterstelle ich einfach mal ganz frech, dass es noch mehr Situationen gibt, in denen man besser helfen kann und nicht "nur" helfen.

    Und, sorry, aber da bin ich wieder bei den Hinweisen aus dem Kurs. Denn diese werden sicher darin begründet sein, dass man der Person dadurch (im Zweifel) besser hilft. Das Thema Aspirin und Schlaganfall hatten wir auch. Es war mir vorher auch nicht bewusst, dass man damit entweder helfen, oder das genaue Gegenteil bewirken kann. Und genau aus diesem Grund bin ich gerne bei den Kursen. Man lernt einfach immer mal wieder neue Dinge, über die man vorher nicht nachgedacht hat, was im Zweifel ein Leben rettet.

    Die Farbe ist egal, solange es Schwarz ist!

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