So, bin jetzt die Tage dazu gekommen die vorgenommenen Änderungen an der Federbasis etwas genauer zu erfahren.
Ausgangsituation:
Gabel: Federbasis auf Werkseinstellung (16 mm), Zugstufe 1 Klick in a (härter)
Federbein: Federbasis auf Stufe 3, Zugstufe auf Werkseinstellung.
Fahrergewicht: 110 kg
neu:
Gabel: Federbasis hoch von 16 auf 9 mm gestellt, Zugstufe 1 Klick in a (härter)
Federbein: Federbasis auf Stufe 1 (ganz unten), Zugstufe auf Werkseinstellung.
Fahrergewicht: 110 kg
Eindrücke:
Hinterrad liegt jetzt definitiv etwas satter auf der Straße. Der Unterschied ist nicht extrem aber bei etwas unebeneren Fahrbahnbelegen schon spürbar. Was 5 mm mehr an Negativfederweg (belastet) so ausmachen. Da das Hinterrad nun etwas satter auf der Straße liegt fällt das nicht so optimale Ansprechverhalten der Gabel nochmal etwas deutlicher auf. Motorrad liegt jetzt in Schräglage auch etwas stabiler in schnellen Kurven was bei mir etwa einen 5 % höheren Kurvenspeed ermöglicht. Allerdings hat sich gezeigt, dass es bei schneller Kurvenfahrt in vereinzelten Fahrsituationen auch wieder etwas schwieriger ist den Kurvenradius auf Anhieb Richtung Kurveninneres zu korrigieren.
Da mir das etwas störrische beim Korrigieren aber nicht so liegt und die Gabel im Vergleich zum Federbein eh etwas zu straff wirkte, habe ich an der Gabel die Zugstufe wieder 1 Klick aufgedreht, quasi wieder auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Korrekturen in Schräglage sind jetzt bisher in allen Situationen wieder problemlos möglich gewesen. Allerdings verliert man auch wieder etwas an Stabilität in schnellen Kurven. Anstatt der vorher erwähnten 5 % mehr Kurvenspeed sind jetzt nur noch etwa 3 % übrig. In Summe aber immer noch eine Verbesserung
Fazit:
Die Federbasis am Federbein auf Stufe 1 zu stellen ist definitiv eine Verbesserung und zu empfehlen, da du wohl im normalen Straßenverkehr aufgrund des fehlenden Negativfederwegs doch allzu oft im maximal ausgefederten Bereich rumfährst ohne es gleich zu merken. Das gilt besonders für Menschen, die evtl. auch noch etwas leichter sind als ich.
Da bei mir die Federbasis an der Gabel in der Werkseinstellung bereits ganz gut gepasst hat, sprich geht bei Vollbremsung nicht auf Block und Negativfederweg ist ebenfalls ausreichend vorhanden, sind für mich die Anpassungen hier eher reine Fahrwerksgeometrieanpassungen. Zwar gibt es einen minimaler Einfluss auf das Ansprech- und Dämpfungsverhalten aufgrund der geänderten Fahrwerksgeometrie/Lastverteilung, dieser ist aber meines Erachtens eher gering und vernachlässigbar. Die Möglichkeit der Federbasisanpassung an der Gabel finde ich aber dennoch sehr praktisch, da es zum einen mal generell ermöglicht das Fahrverhalten des Motorrads entsprechend seiner Vorlieben anzupassen, zum anderen gibt es aber auch den Spielraum das Fahrverhalten auf unterschiedliche Reifen anzupassen. Sprich, empfindest du einen Reifen als zu nervös, Federbasis hochdrehen und Stabilität erhöhen, empfindet du einen Reifen als zu träge, Federbasis runterdrehen um etwas mehr Agilität zu bekommen. Eigentlich ist das irgendwo logisch, aber ich selbst fahre erst seit einem gutem Jahr Motorrad und muss gestehen, dass ich es irgendwie nicht auf'm Schirm hatte.