Umbau: Wilbers Fahrwerk

Nein, wieso

Naja, grundsätzlich so wie es auf den Bildern hier und auf der Webseite gezeigt wird.

Der Ausgleichsbehälter wird wie zur MT09 gezeigt mit einer grossen Schlauchschelle und nicht mit Kabelbindern befestigt.

Das Handrad wird an der Fussrastenhalterung verschraubt.

Hier mal eine kurze Zusammenfassung.

Ich hatte den Einbau des Federbeins und der Wilbers Gabelfedern in Auftrag gegeben.
Obwohl nicht um die Ecke, sondern in Limburg beheimatet, habe ich auch diese Tätigkeit bei meinem Lieblings-Yamaha-Händler Fa. Meuer in Diez bei Limburg machen lassen.
Matheis und Klose in Höchst ist nur ca. 20 Kilometer entfernt aber der gute Mann hat bei mir alle Bonuspunkte verspielt.
Zumindest mein Kontakt hat damals zum Ergebnis gehabt, dass man dort zum aktuellen Zeitpunkt ziemlich satt war und kein grosses Interesse an einem Verkauf einer nagelneuen 125er MT hatte.
Da bin ich dann nachtragend und fahre lieber ein wenig weiter.

Wie eingangs erwähnt wollte ich den Einbau ja eigentlich selbst machen. Hatte mich dann aber umentschieden und auch den Austausch der Gabelfedern mit beauftragt.

Was würde ich mit dem Wissen von heute anders machen?

- Ich würde das "Melonen gelb" der Oehlins Feder an Stelle des "Yamaha gelb" wählen. Ich dachte das "Yamaha gelb" würde dem des Tanks entsprechen. Ist aber schlussendlich heller
- Ich würde das Federbein und die Gabelfedern zusammen bei Wilbers mit der 10% Aktion kaufen

Was würde ich mit dem Wissen von heute genau so wieder machen?

- Ich würde wieder die 70 Kilometer nach Diez fahren und den Einbau bei Fa. Meuer durchführen lassen
- Ich würde wieder den Einbau von Federbein und Gabelfedern in Auftrag geben

Wie ist das Ergebnis "vorher / nachher"?

--> Ich möchte hier mit Sicherheit keinen abschliessenden Bericht abgeben, da sich das nach 70 Km Heimfahrt in etwa so anhören würde wie die wichtigen Reifenberichte 50 Km nach Montage ... "ich habe ein ganz anderes Motorrad" ...

Was hatte mich gestört und damit veranlasst diese Investition zu tätigen?
Das Fahrwerk ist mittelmässig und schafft es nicht schnell aufeinander folgende Stösse wegzufiltern. Da kann man drehen wie man will. Die Grundabstimmung passt nicht (das ist natürlich immer eine sehr persönliche Sache! Gewicht, Konstitution, Fitnesslevel, Körperhaltung ...). Zudem ich eben auch von den genialen BMW Fahrwerken verwöhnt bin.
Auf topfebenem Asphalt ist alles gut. Klar ist die Gabel etwas weich aber damit kann man eigentlich leben. Das Gestuckere hinten, welches auf schlechten Strassen und beim Überfahren von Kanaldeckeln und Verwerfungen auftritt, ist das grösste Problem. Das geht mir persönlich nicht nur aufs Gemüt sondern auf den Rücken.
Das erste Vergnügen hatte ich auf der Überführungsfahrt auf der A7 von Nürnberg nach Würzburg her kommend. Mich wundert es immer noch, dass die Plomben noch drinnen sind.
Leider hat sich das ganze Thema dann im weiteren Verlauf der Fahrten bestätigt. Eigentlich schade für solch ein tolles Konzept.

Grundsätzlich kann man mit allem leben und wenn ich einige Jahre jünger wäre und auch nicht das Geld frei hätte um mir so eine Änderung zu leisten, hätte ich den Zustand entweder akzeptiert oder den Bock wieder verkauft. Wahrscheinlich eher akzeptiert. Weil wenn man das Geld für den Umbau nicht hat, dann kann und will man sich den Wertverlust nach wenigen Monaten auch nicht leisten. Also ein reines Rechenexempel.

Achtung: Klar kann man das auf einer Probefahrt alles merken. Ich habe bis heute noch nicht eine Probefahrt mit einem Motorrad gemacht. Und das bei ca. 15 Motorrädern. Warum? Ist eben so!

Also ist die Grundvoraussetzung für die Änderung des Fahrwerks die Tatsache, dass ich mit dem Zustand nicht leben wollte.

Das Motorrad sieht gut aus. Die Fahrleistungen sind ganz ansprechend (Liegt natürlich alles wieder im Auge des Betrachters. Aber im Vergleich zu meiner S1000XR ist das leistungsmässig eher ein Opel Astra ... na gut ... ein OPC) und irgendwie mag ich die Bastelei an ihr.

Ich habe um eine direkte Vergleichsmöglichkeit zu bekommen auf dem Rückweg den selben Weg genommen wie zum Händler.

Nachdem das Fahrwerk ein wenig warm geworden war habe ich dann alle möglichen Kanaldeckel und Unebenheiten angesteuert die zu finden waren.
Und natürlich auch schnelle Kurven getestet.

Ja, es ist ein merklicher Unterschied spürbar.
Und nein, es ist nicht der Rechtfertigungsunterschied weil man gerade eine schlappen Tausender ausgegeben hat.
Das Motorrad fährt in den schnellen Kurven irgendwie "satter und straffer".
Und für mich das Wichtigste. Es bügelt die Unebenheiten platt. Die vorher so nervigen Stösse sind weg
Ob das nun nur am Federbein oder an der Kombination aus Federbein und Gabelfedern liegt, weiss ich nicht. Gefühlt muss sollte man aber beides machen lassen.
Die Einstellung des Federbeins war unverändert (Voreinstellung Wilbers). Die Gabel habe ich auch nicht angetastet.
Fein, so hatte ich mir das erhofft
Die Investition hat sich gelohnt.
Klar, 70Km sind kein Massstab. Aber zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass sich noch etwas grundlegendes ändert. Zum andern sind genügend Einstellschrauben vorhanden um noch nachzubessern.

Die Optik

Wie gesagt, das Gelb der Feder ist "leider" etwas grell geworden.
Die Befestigung des Ausgleichsbehälters (2 Schlauchschellen) sind nicht der Burner.
Hier erhoffe ich mir noch eine andere Lösung

Die Kosten
Die Preise des Federbeins und der Gabelfedern sind bekannt.
Die reine Montage hat mich 240€ gekostet.
Das halte ich für fair.

Kann man den Umbau empfehlen?
Von mir ein klares ja!

Hallo Jochen,

richtig, nur "Versuch macht kluch ..."

Besser als das Original wird das allemal.
Ich denke auch, eine abgestimmt Feder und eine vernünftige Zugstufeneinstellung sind schon mehr als die halbe Miete.