Das würde ich lassen. Jeder Motorlauf produziert eine Menge Wasser, der als Dampf aus dem Motor muss. Wird der Motor nicht komplett heiß, wird sich Wasser absetzen und kann Rost fördern. Mit einem relativ kurzen Motorlauf schadet man mehr, als es nutzt. Das Öl wird bei 10 Min Leerlauf nicht heiß und somit verbleibt das Wasser. Das auch insbesondere im Auspuffsystem.
Die Überwinterung ist mehrfach beschrieben worden. Als Minimum würde ich folgendes machen:
Das Bike waschen. Ob der Tank randvoll zu füllen ist, ist vom Tank selbst abhängig. Bei Stahltanks ist das ein Muss. Benzinstabilisator entsprechend der Spritmenge einfüllen. Am besten das Bike nun trocken fahren und somit heiß laufen lassen. Das insbesondere, damit sich keine Wassernester irgendwo versteckt verbleiben können. Bike völlig kalt werden lassen und mit einem Bikekonservierer satt einsprühen. Bremsscheiben vorher abdecken. Ich würde es draußen einsprühen, weil das Mittel zwar ganz gut riecht, aber man sollte es besser nicht einatmen. Steht das Bike in einer Garage trocken, keine Abdeckung verwenden. Batteriedauerlader anschließen.
Das ist aber das Minimum und nur für eine kurze Stilllegung über einige Monate gedacht. Ob man das Öl vorher oder nachher wechselt, ist umstritten. Was den Rostansatz der Bremsscheiben angeht, so solltest du mal frühere Bremsscheiben aus Grauguss anschauen. Die rosten schon nach drei Tagen. Das mach in aller Regel auch nichts, denn die erste Bremsung schleift das wieder ab. Mich stört da schon eher der Rost an der (schwimmenden) Befestigung der Scheiben selbst. Denn das schleift sich nicht ab und ölen darf man da so ohne Weiteres auch nicht.
Ob man das Bike aufbocken und so die Reifen entlasten sollte, ist nach meiner Info nicht mehr so wichtig. Bei alten Gürtelreifen war das mal wichtig. Dennoch kann man das gerne tun.
Im Frühjahr den Konservierer mit einem Motorradreiniger gründlich abwaschen. Daher ist es auch egal, ob das Bike Staub angesammelt hat. Auch noch verbliebener Dreck ist nun schön aufgeweicht und das Bike wird leicht sauber. Ich habe mehrere Bikes so überwintern lassen und sogar leichter Rostansatz an Schrauben lässt der Konservierer wieder verschwinden. Zudem gelangt das an Stellen, wo man nicht so einfach ran kommt. Dem Aufdruck des Herstellers schadet er weder Kunststoff, Gummi noch Lack. Dennoch würde ich Kunststoffteile aussparen, denn diese brauchen keine Konservierung.
Mindestens kleiner Wartungsdienst durchführen. Schmierung aller empfohlener Teile (nach Manual), Reifenkontrolle auf Fremdkörper mit Luftdruck, Kette pflegen usw.
Wer aber ein Bike für längere Zeit stilllegen will, muss deutlich mehr Aufwand treiben. Für die übliche 4 monatige Winterpause halte ich den Aufwand für übertrieben, zumindest wenn ein trockener Abstellplatz verfügbar ist.
PS: Wenn du abgestandenen Sprit im Kraftstoffsystem fürchtest, so hat deine XSR keine dafür anfälligen Vergaser mehr, sondern eine Einspritzung. Dann darfst du gerne zwei, dreimal die Zündung einschalten, um den Sprit von der Pumpe (hörbar) umwälzen zu lassen. Nur eben nicht anlassen. Der Benzinzusatz sollte auch seine Arbeit tun. Es gibt ihn überall da und kostet nicht viel.
Zumindest in der Theorie macht es Sinn für die Pause den besten Sprit zu tanken. Denn dieser enthält keinen Ethanol. Ethanol ist Alkohol und bindet Wasser. Angeblich kann man sich dann auch die Spritstablisatoren sparen, da die hochwertigen Benzinsorten diesen bereits enthalten. Für die besagten 4 Monate sollte das aber nicht elementar wichtig sein, kann aber nicht schaden.
Noch was - Nach der Winterpause ist weniger die Technik gefährdet, sondern der Fahrer. Wie ich selbst feststellen durfte, unterschätzt man das eigene Können gewaltig. Auch weil zum Frühjahrstart die meist noch frischen Temperaturen das Reifengummi nur langsam warm werden lassen, wie die Reifen und Bremse auch wegen Konserviererreste erst griffig werden müssen. Oft ist noch Dreck auf der Straße und man muss seine eigene Physis wieder an das Bike gewöhnen. Das unterschätzt man sehr leicht. Also unbedingt langsam und auch allein angehen lassen.