Beiträge von XSRider

    :lachen: "Ausdruckstanz". Sehr geil. Schade, dass ich es nicht war. Den hätte ich doch zu gern gesehen....

    Danke. Aber ich gehöre nicht zu der Generation, die etwas für ein "Like" macht. Mir ging es einfach nur darum meinen Entscheidungsweg und meine Erfahrung zu teilen, da ich selbst vorher im Internet wenig dazu gefunden hatte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Deine Befürchtung hinsichtlich der Kombi mit einer Lederkluft kann ich verstehen. Leider kann ich Dir hier keine gesicherte Aussage machen, weil es wie gesagt bei mir nicht passt. Ich würde aber mal sagen, dass Du nur an sehr heißen Tagen einen spürbaren Nachteil hast. Der Stoff ist wirklich luftdurchlässig. Schau es Dir in einem Geschäft einfach mal an. Besser einen Schweißrand mehr, als üble Verletzungen, die hätten vermieden werden können.

    Danke!


    Die Weste habe ich bei Louis, nach einer Anprobe, für rd. € 585 gekauft (ich hätte eigentlich gern einen der kleineren Händler unterstützt, aber ich hatte noch Punkte auf meiner Kundenkarte, welche ich verwursten wollte). Beratung war auch leider so gut wie nicht vorhanden. Es gab bis dato nur einen Mitarbeiter in der Filiale, der geschult war und der hatte eine andere Schicht. Aber ich hatte mich ja vorher mit dem Thema auseinandergesetzt.

    TEIL 3


    Nachteile:

    Ja, die gibt es auch. Auf Grund des hohen Preises lasse ich die Weste sicher nicht, bei einem Stopp am Motorradtreffpunkt, auf meiner Maschine liegen. Zum Ausziehen und dann rumzuschleppen, ist die Weste zu unhandlich. Und ein abschließbares TopCase auf meiner XSR? Ein absolutes NoGo! Also läuft man notgedrungen bei warmen Wetter mit der Weste (u. Jacke) rum und schwitzt…


    Die App: Eine einzige Katastrophe (siehe Playstore Bewertungen). Und dabei habe ich noch Glück. Die App verbindet sich bei mir zumindest ordnungsgemäß mit der Weste und ich kann Akkustand, sowie die Bereitschaft der Weste überprüfen. Aber wehe man möchte ein Update machen. Es hat bei mir genau 1x funktioniert. Danach rödelt sich das Ding den Hintern ab und bleibt bei 1% Fortschritt hängen. Naja, vielleicht schmeißt Alpinestars ihren Programmierer irgendwann noch raus und ersetzt ihn durch jemanden, der Ahnung hat. So ist das jedenfalls blamabel. Anzeigen lassen kann man sich die Touren die man gefahren ist. Der Weg wird per GPS abgegriffen und gespeichert. In der App kann man sich diesen auf einer Karte anzeigen lassen. Dieses funktioniert zumindest, bringt mir aber nicht unbedingt einen großen Mehrwert.


    Wartung: Alle 2 Jahre muss die Weste an Alpinstars eingeschickt werden. Zumindest aktuell noch. Geplant ist, dass die Händler geschult werden und die Inspektion somit von Louis & Co. durchgeführt werden können. Das soll dann rund 20 Min. dauern und man soll drauf warten können (warten wir’s ab). Das Ganze geht für 10 Jahre, was 5 Inspektionen entspricht. Danach ist die Weste zu alt und es wird keine Inspektion mehr angeboten. Doch in 10 Jahren fahre ich wahrscheinlich eher meine Enkel im Kinderwagen spazieren. Dafür brauche ich dann keine Airbagweste mehr. Mal abgesehen davon, dass dann die Technik eh völlig überholt ist. Die Kosten pro Inspektion liegen bei € 200,00 zzgl. Versandkosten. Ist das jetzt aber ein wirklicher Nachteil? Keine Ahnung. € 100 pro Jahr sind erstmal viel, ja. Aber € 8,33/Monat dafür, dass sichergestellt wird, dass die Weste auch funktioniert wenn ich sie mal brauche, finde zumindest ich in Ordnung (insbesondere wenn man dieses mal ins Verhältnis setzt, was man monatlich für seinen Mobilfunkvertrag und Handy mit den neuesten Gimmicks ausgibt). Aber das mag jeder anders bewerten…


    Vertrauen: Fakt ist, man muss schon in die Technik vertrauen. Keiner kann garantieren, ob die Weste wirklich auslöst, wenn man es braucht. Unabhängige Tests wären hilfreich. Gibt es bis dato aber nicht und wird es aus Kostengründen wahrscheinlich auch so schnell nicht geben. Doch im Auto gibt es mittlerweile ebenfalls viele elektronische Helferlein, auf die man sich verlässt. Warum dann nicht auch in die Weste vertrauen? Im Worstcase Szenario habe ich zumindest genauso viel Schutz wie ohne Weste. Uns wenn sie auslöst und mir meinen (knackigen) Hintern rettet, werde ich dankbar sein, dass ich das Vertrauen in die Weste gesetzt habe. Als Motorradfahrer denkt man grundsätzlich positiv. Sonst würde man sich gar nicht erst auf den Bock setzten. Warum also hierbei nicht auch?


    FAZIT:

    Keines. Außer vielleicht, dass ich die Anschaffung für mich nicht bereut habe. Es ist halt alles absolut subjektiv. Von der Bewertung der Notwendigkeit, über das Vertrauen, bis hin zum Komfort. Also macht was ihr wollt, aber mir keine Vorwürfe, dass ich vielleicht Eure Zeit verschwendet habe. 😉 Denn ich habe Urlaub und kann nicht fahren weil es regnet 😣. Also musste ich meine Zeit notgedrungen weniger sinnvoll verbringen…

    TEIL 2


    Erste Erfahrungen:

    Was soll ich sagen: Trotz angelegter Weste sehe ich immer noch klasse aus. 😆 Bedeutet, man sieht von der Weste eigentlich (fast) nichts. Der Rückenprotektor der Jacke entfällt zwar, aber die Elektronik im Rücken der Weste baut dafür etwas auf. Es entsteht somit ein kleiner „Buckel“ zwischen den Schulterblättern. Aber ich fahre nur selten hinter mir her, von daher stört es mich nicht. Die Weste ist relativ schwer. Dieses merkt man m.E. nach aber wirklich nur beim Anziehen. Einmal angelegt, fühlt man das Gewicht kaum und die Bewegungsfreiheit ist wirklich klasse. Allerdings ist ein aufgewärmter Rückenprotektor aus D30 flexibler, als der wabenförmige Protektor inkl. Elektronik der Weste. Etwas irritiert war ich von der Vernähung unter den Kurzarmen. Diese ziehen sich leicht nach innen, was optisch ein wenig an „Puffärmel“ erinnert, scheint nach Recherche aber normal zu sein und tut der Funktion keinen Abbruch. Unterschiedliche Angaben gibt es im Netz darüber, ob man die Schulterprotektoren in der Jacke belassen kann/darf, oder nicht. In der Beschreibung habe ich nichts gefunden, aber in einem Youtube-Interview gibt ein Mitarbeiter von Alpinestars an, das beides geht. Also gehe ich auf Nummer sicher, und habe die Protektoren im Schulterbereich belassen.


    Wichtig sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Jacke welche über die Weste gezogen wird, mind. 4 cm Spiel haben muss. Anderenfalls werden einem, bei einem Auslösen der Weste, die Organe zu stark zusammengepresst (von dem Oberteil meiner Lederkombi musste ich mich deshalb leider verabschieden. Aber ich habe eh meist nur meine Textiljacke getragen). In jedem Fall sollte die Weste vorher anprobiert werden. Nach meiner Meinung sind sie sehr schmal (eng) geschnitten. Ich trage Kleidergröße 98 (also lang und schmal) und bei mir liegt die Weste in Größe M eng, aber gut an. Das Material der Weste ist jedoch dehnbar, sodass ich auch noch ein gutes Stück zunehmen könnte, ohne mich von der Weste verabschieden zu müssen.


    Beim Schließen des Reisverschlusses, und im Anschluss des Klettverschlusses, schaltet sich die Weste nach einigen Sekunden scharf. Zumindest, wenn man sich nach dem Verschließen etwas bewegt (z.B. beim Anziehen der Jacke über die Weste, aufsteigen aufs Motorrad, etc.). Bewegt man sich nach dem Schließen gar nicht, oder legt man die Weste (oder sich selbst) probehalber auf einen Tisch, wird die Scharfschaltung nicht ausgeführt. Hiermit soll vermieden werden, dass die Weste ohne Nutzung Akkuleistung verbraucht (eine Ladung hält lt. Hersteller für ca. 30 Stunden Fahrtzeit was ich bisher noch nicht getestet habe, da zwischenzeitlich immer aufgeladen). Über einen extrem langen Tag kommt man aber immer, sodass die Weste zur Not nachts nachgeladen werden kann. Offen gestanden war ich etwas skeptisch, ob dieses „Scharfschalten“ auch immer funktioniert. Denn im Netz hatte ich einen Artikel gefunden, wo es bei 1 von 10 Fällen eben nicht funktioniert hat. Doch ich selber hatte bisher noch keinen einzigen Fall, wo die Weste nach dem ordnungsgemäßen Verschließen nicht einsatzbereit gewesen wäre. Angezeigt wird dieses über das permanente Leuchten einer grünen LED Diode an der Unterkante der Weste. Das Leuchten sollte vor Fahrtantritt also nochmals überprüft werden. Es gibt 3 LED (Ampel) die, je nach Kombination, Aufschluss über den Zustand des Akkus, bzw. der Einsatzfähigkeit der Weste gibt. Diese LED sind extrem hell, was aber bei Nachtfahrten nicht stört, da die Weste eben unter der Jacke getragen wird (Kritikpunkt von Usern bei den in den Alpinstars-Jacken integrierten Airbagsystem. Hier ist die „Ampel“ an der Ärmelaußenseite und stört bei Dunkelheit).


    Insbesondere war ich gespannt, wie sich die Weste bei wärmeren Wetter anfühlen würde. Kurz: Wärmer als ohne Weste (ach was! 😎) aber besser als befürchtet. Ich bin wirklich positiv überrascht. Bei 27 Grad Außentemperatur, getragen unter eine Textiljacke mit Belüftungsmöglichkeiten (Büse - Open Road), empfand ich die „zusätzliche Wärme“ in einem absolut akzeptablen Bereich. Insbesondere während der Fahrt. Meine Befürchtung, quasi in einer „Plastiktüte zu stecken“ hat sich nicht bewahrheitet. Ja, es ist definitiv wärmer als ohne, aber in einem Bereich der aus meiner Sicht - für den Zusatz an Sicherheit - sehr gut akzeptiert werden kann.

    TEIL 1


    So, ich habe zugeschlagen. Meine „Aufarbeitung“ des Themas Airbagweste für alle Interessierten, oder aber für Leute mit eindeutig zu viel Langeweile:


    Grundsätzliche Überlegungen:

    Ich hatte vorher schon Wert auf mgl. gute Protektoren gelegt und z.B. alle Protektoren auf Level 2 umgerüstet. Nur mein gesamter Brustbereich blieb weiter ungeschützt. Und irgendwie kam fast bei jeder Fahrt irgendwann mal der Gedanke auf (wahrscheinlich eine Frage des Alters), dass es eigentlich nicht sonderlich pfiffig ist Zig Teuro ins Motorrad zu stecken, aber nicht in das mgl. Maximum der eigenen Sicherheit zu investieren. Und da ich meine vorhandene Motorradklamotten nicht in die Altkleidersammlung geben wollte, suchte ich nach Möglichkeiten:


    Passiv oder aktiv:

    Brustpanzer o.ä., fielen für mich von vorne herein weg. Ich wollte zwar mehr Schutz, aber dieses nicht mit höherer Steifigkeit, oder Einbußen von Bewegungsfreiheit, bezahlen. Airbagwesten mit Reißleine war eine weitere Option. Sie sind sicher nicht schlecht, aber die Reaktionszeiten der neuen elektronischen Westen sind einfach wesentlich besser, und der Aufpreis ist es mir wert. Mir ist dabei klar, dass die Westen mit Reißleine hinsichtlich Kosten, sowie Wartung etc., Vorteile haben. Doch ich habe mich dem Thema nun einmal von der Seite der maximalen Sicherheit genähert. Und hier ist bei einem Unfall die Schnelligkeit des Systems einfach ein ziemlich entscheidender Faktor.


    Auswahl des Systems:

    Entscheidung somit eingeengt: Eine elektronische Weste, die mit meinen vorhandenen Klamotten kombiniert werden kann. Aber: Für „drüber“ oder für „drunter“? Gegen „drüber“ (z.B. von Helite) sprechen für mich 3 Dinge:


    a) Nach einem Sturz kann man die Weste wahrscheinlich direkt in die Tonne werfen, oder sie ist so robust gemacht (also aus dickem Leder), dass von einer „Leichtigkeit“ nicht mehr die Rede sein kann.


    b) Ich wollte den Fahrtwind auch weiter durch die vorhandenen Belüftungsöffnungen meiner Kombi genießen – und zum Schluss, vielleicht das Wichtigste:


    c) Ich wollte mein absolut überragendes Äußeres nicht durch eine plumpe Weste über meiner Kombi verunstalten (lt. meiner Frau decken sich Selbstbild und Fremdbild hier nicht zwingend 🙄)


    Herstellerwahl:

    Okay, nach dieser geistigen Höchstleistung blieben nur die elektronischen Westen „zum drunter ziehen“ über, welche aber mit jedweden Klamotten anderer Hersteller kombiniert werden können. Die renommierten Hersteller sind hier aus meiner Sicht aktuell:


    Dainese mit der „D-Air Smart Jacket“

    Alpinestars mit der „Tech-Air 5 Weste“

    BMW mit der „Street Air Weste“

    Klim mit der „AI-1 Airbag Vest“


    Klim setzt wie Held (zum Kaufzeitpunkt nur mit Held-Jacken „Clip In“ kombinierbar, oder aber für „drüber“) auf das französische, elektronische System von In & Motion. Gegen Klim sprach für mich allerdings, die im deutschen Fachhandel mangelhafte Verfügbarkeit. BMW setzt auf das System von Alpinestars war mir aber zu teuer (davon ab hatte ich auch ein wenig Angst, mich hinterher noch wie ein GS-Fahrer zu fühlen 😆) Blieb also die Entscheidung zwischen Dainese und Alpinstars. Offen gestanden, finde ich die „Lamellen-Technik“ von Dainese (s. Video-Link oben) immer noch bestechend. Allerdings hat bei mir am Ende Alpinestars das Rennen gemacht, da die Weste zusätzlich die Schultern und die Seiten des Brustkorbes schützt bzw. schützen soll.

    Okay, danke für die Erklärung!

    Hey Thomas,

    die Jeans von 4SR kannte ich noch nicht. Auf der Internetseite hört sich das erst mal gut an. Denn das mit den verrutschenden Protektoren nervt mich bei meiner Jeans ebenfalls. Wie funktioniert das mit den "Strümpfen"? Sind die separat und man zieht die Jeans drüber, oder sind die irgendwie mit den Hosenbeinen verbunden? (Was dann aber doch wieder zum hochrutschen führen würde :/)

    Danke schon mal für's schlau machen... :)

    Nee, ich meine natürlich NICHT die Protektoren! :D


    Ich meine die Kevlareinsätze bei den Jeans, welche als Abriebschutz innen an Hüfte, Po und Knie eingearbeitet sind. Aber die sind halt nicht flächig mit dem Jeansstoff vernäht und könnten ggf. bei einem Sturz verrutschen (so zumindest meine Befürchtung).


    Bei der Vanucci Armalith 2.0 entfallen diese, weil die Fasern direkt mit dem Jeansgewebe verarbeitet sind. Und natürlich hat diese Taschen für Protektoren, welche bei mir auch genutzt werden... :)

    Unbestätigten Gerüchten zur Folge, gibt es in der kilometerlangen Aufpreisliste dazu auch eine Induktionsfunktion für den Tank. So kann man sich in der gewonnenen freien Zeit ne Suppe zubereiten, ohne vom Fahren abgelenkt zu werden. :D Natürlich nicht kombinierbar mit einem Tankrucksack, was wiederum bei lange Fahren ein Nachteil ist. 8o Nee, weiter so BMW. Ihr habt die Motorradfahrer verstanden...