TEIL 1
So, ich habe zugeschlagen. Meine „Aufarbeitung“ des Themas Airbagweste für alle Interessierten, oder aber für Leute mit eindeutig zu viel Langeweile:
Grundsätzliche Überlegungen:
Ich hatte vorher schon Wert auf mgl. gute Protektoren gelegt und z.B. alle Protektoren auf Level 2 umgerüstet. Nur mein gesamter Brustbereich blieb weiter ungeschützt. Und irgendwie kam fast bei jeder Fahrt irgendwann mal der Gedanke auf (wahrscheinlich eine Frage des Alters), dass es eigentlich nicht sonderlich pfiffig ist Zig Teuro ins Motorrad zu stecken, aber nicht in das mgl. Maximum der eigenen Sicherheit zu investieren. Und da ich meine vorhandene Motorradklamotten nicht in die Altkleidersammlung geben wollte, suchte ich nach Möglichkeiten:
Passiv oder aktiv:
Brustpanzer o.ä., fielen für mich von vorne herein weg. Ich wollte zwar mehr Schutz, aber dieses nicht mit höherer Steifigkeit, oder Einbußen von Bewegungsfreiheit, bezahlen. Airbagwesten mit Reißleine war eine weitere Option. Sie sind sicher nicht schlecht, aber die Reaktionszeiten der neuen elektronischen Westen sind einfach wesentlich besser, und der Aufpreis ist es mir wert. Mir ist dabei klar, dass die Westen mit Reißleine hinsichtlich Kosten, sowie Wartung etc., Vorteile haben. Doch ich habe mich dem Thema nun einmal von der Seite der maximalen Sicherheit genähert. Und hier ist bei einem Unfall die Schnelligkeit des Systems einfach ein ziemlich entscheidender Faktor.
Auswahl des Systems:
Entscheidung somit eingeengt: Eine elektronische Weste, die mit meinen vorhandenen Klamotten kombiniert werden kann. Aber: Für „drüber“ oder für „drunter“? Gegen „drüber“ (z.B. von Helite) sprechen für mich 3 Dinge:
a) Nach einem Sturz kann man die Weste wahrscheinlich direkt in die Tonne werfen, oder sie ist so robust gemacht (also aus dickem Leder), dass von einer „Leichtigkeit“ nicht mehr die Rede sein kann.
b) Ich wollte den Fahrtwind auch weiter durch die vorhandenen Belüftungsöffnungen meiner Kombi genießen – und zum Schluss, vielleicht das Wichtigste:
c) Ich wollte mein absolut überragendes Äußeres nicht durch eine plumpe Weste über meiner Kombi verunstalten (lt. meiner Frau decken sich Selbstbild und Fremdbild hier nicht zwingend 🙄)
Herstellerwahl:
Okay, nach dieser geistigen Höchstleistung blieben nur die elektronischen Westen „zum drunter ziehen“ über, welche aber mit jedweden Klamotten anderer Hersteller kombiniert werden können. Die renommierten Hersteller sind hier aus meiner Sicht aktuell:
Dainese mit der „D-Air Smart Jacket“
Alpinestars mit der „Tech-Air 5 Weste“
BMW mit der „Street Air Weste“
Klim mit der „AI-1 Airbag Vest“
Klim setzt wie Held (zum Kaufzeitpunkt nur mit Held-Jacken „Clip In“ kombinierbar, oder aber für „drüber“) auf das französische, elektronische System von In & Motion. Gegen Klim sprach für mich allerdings, die im deutschen Fachhandel mangelhafte Verfügbarkeit. BMW setzt auf das System von Alpinestars war mir aber zu teuer (davon ab hatte ich auch ein wenig Angst, mich hinterher noch wie ein GS-Fahrer zu fühlen 😆) Blieb also die Entscheidung zwischen Dainese und Alpinstars. Offen gestanden, finde ich die „Lamellen-Technik“ von Dainese (s. Video-Link oben) immer noch bestechend. Allerdings hat bei mir am Ende Alpinestars das Rennen gemacht, da die Weste zusätzlich die Schultern und die Seiten des Brustkorbes schützt bzw. schützen soll.