Beiträge von Aries

    2,3/2,4 bar ist für einen Straßenreifen schon recht wenig Luftdruck. Könnte natürlich sein, dass der S22 dann auch im warmen Zustand trotz gestiegenem Luftdruck immer noch einen Tick zu wenig Luftdruck hat und nicht ausreichend Stabilität an den Flanken aufbaut und sich so in Schräglage schwammig anfühlt. Wenn die fehlende Stabilität vom Reifen kommen sollte hilft es auch nicht viel dies über mehr Dämpfung an der Gabel und Federbein zu kompensieren, da dadurch in erster Linie erstmal deren Ansprechverhalten schlechter wird. Wenn du es noch nicht gemacht hast, dann würde ich an deiner Stelle eher mit dem Luftdruck in den Reifen wieder einen Tick hochgehen und dafür die Dämpfung wieder etwas rausnehmen und dann mal schauen, ob das nicht vielleicht eine Verbesserung bringt. Wieviel Reifenluftdruck (kalt) fährst du den mit dem Rosso IV?


    Das Öhlins NIX30 macht aus meiner Sicht erstmal nicht viel Sinn, da die Originalgabel bereits voll einstellbar ist und so wie sie ist auch auf das Originalfederbein abgestimmt sein sollte. Wenn du dann vorne das NIX30 auf dich abgestimmt verbaust, wird das Setup sehr wahrscheinlich nicht mehr wirklich zum Setup des Originalfederbein passen, aber da gibt es ja aktuell leider noch nichts auf dem Markt um hier ebenfalls nachzurüsten. Natürlich könntest du das Setup der NIX30 auch auf das Originalfederbein anpassen lassen aber ob dass dann das viele Geld wert ist? Da ist es wahrscheinlich sinnvoller und ausreichend und vor allem günstiger einfach mal die Shims an der Gabel anzupassen.

    Der CRA4 hat aufgrund seiner weicheren Karkasse schonmal von Grund auf mehr Eigendämpfung als der S22. Allerdings kannst du dadurch aber auch nicht so weit mit dem Luftdruck runter gehen wie beim S22 ohne das es schwammig und unpräzise wird. Als Richtwert kann ich dir hier im Solobetrieb 2,5/2,7 (kalt) empfehlen.

    Wie im Reifenthema schon geschrieben, den Reifendruck beim S22 vorne auf 2,4 bar und hinten 2,6 bar (jeweils kalt) senken. Durch die harte Karkasse des S22 könnte man den Reifendruck sogar noch etwas weiter senken ohne dass es schwammig und unpräzise wird aber 2,4/2,6 sollte schon mal einiges hinsichtlich Komfort und auch gegen die Rutscher etwas bringen. Unruhe kommt eigentlich in erster Linier in das Fahrwerk wenn die Gabel und/oder das Federbein mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ein- und ausfedern. Da die Druckstufendämpfung am Federbein der RN80 nicht einstellbar und quasi fix ist, gibt sie so zwangsweise auch gleich das Setup für die restlichen Dämpfungseinstellungen am Federbein und Gabel vor. Da die Gabel bei der RN80 aber voll einstellbar ist, sollte es zumindest mit den Serienkomponenten bereits möglich sein, ein synchron arbeitendes Setup zu finden. Hast du die Negativfederwege mit und ohne Fahrer schon auf dein Gewicht eingestellt? Vorher macht es eigentlich keinen Sinn, die Dämpfungen richtig einzustellen.

    Der S22 (auch S21/S20) ist einer von den wenigen gängigen Motorradreifen, die noch eine durchgängig harte Karkasse haben. Den auf einem leichten Nacked wie die XSR im Solobetrieb mit den empfohlenen 2,5/2,9 bar zu fahren ist eigentlich ein Unding. Den kann man problemlos 2,4/2,6 (kalt) fahren auch wenn man nicht der schnellste ist.

    Was für einen Reifendruck bist du mit dem S22 gefahren? Und in welchen Situationen hattest du genau die Rutscher?

    Auf dem Papier hat die neue RN80 gerade mal 4 PS mehr Spitzenleistung gegenüber der RN43. Das sind lediglich 3,36 % Mehrleistung aber nicht über das gesamte Drehzahlband, sondern bei etwa 10.000 1/min. Im Mittleren Drehzahlbereich sind beide in etwa gleich auf und bis etwa 5000 1/min hat die alte RN43 sogar etwas mehr Leistung anliegen. 1. Gang is eh gedrosselt. 2. Gang geht bis knapp 140 km/h und wenn du den ausdrehst liegen die 3,36 % an Mehrleistung dann in der Realität auch nur für einen ganz kleinen Bruchteil einer Sekunde an. Da machen die 4 PS quasi keinen Unterschied. Vorausgesetzt, der 2. Gang ist bei der RN80 überhaupt offen.:/

    Beim Beschleunigen auf der Landstraße sind aus meiner Sicht so viele andere Faktoren viel entscheidender als die reine Spitzenleistung aber in den höheren Gängen auf der Autobahn würde ich schon meinen, dass man zumindest einen kleinen Unterschied merken sollte und die neue RN80 am Ende einen Hauch schneller die 200 km/h erreicht. Durch den längeren Radstand und die geringere Sitzhöhe und den daraus resultierenden niedrigeren Gesamtschwerpunkt, sollte die RN80 auch eine geringere Wheelieneigung haben und die Leistung etwas besser auf den Boden bringen.

    Das die RN43 dann trotzdem 0,5 s schneller auf 200 km/h sein soll, hört sich da erstmal etwas seltsam an. Daher würde mich schon mal interessieren, woher Thomas Hannig die Informationen hat. :/



    Ich hatte es schon mal wo anders gepostet aber hier noch mal die Gegenüberstellung der Messungen der Zeitschrift MOTORRAD bei der neuen MT-09 SP 2021 gegenüber den damals gemessenen Werten bei der XSR 900 Aniversary von 2016.


    Yamaha XSR 900 '161Yamaha MT-09 SP '212
    Beschleunigung
    0–100 km/h3,4 sek3,5 sek
    0–140 km/h5,4 sek5,6 sek
    0–200 km/h12,0 sek11,8 sek
    Durchzug
    60–100 km/h3,3 sek3,6 sek
    100–140 km/h3,0 sek4,1 sek
    140–180 km/h4,4 sek4,6 sek
    Verbrauch
    Landstraße/100km4,6 Liter/Super4,3 Liter/Super
    Reichweite Landstraße304 km326 km


    1 Vergleichstest Ducati Monster 821 Stripe, MV Agusta Brutale 800 und Yamaha XSR 900

    2 Zeitschrift MOTORRAD Heft 17 vom 06.08.2021


    miku850 Die Messergebnisse der Zeitschrift MOTORRAD bestätigen ja im Grunde deine Erfahrung.

    Ja, der Fahrer im Video hat so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Eine Aneinanderhäufung von falschen Entscheidungen, was beinahe zwei Menschen das Leben gekostet hätte. Quasi ein perfektes Lehrvideo, wie man es nicht macht.

    Die Blickführung ist wichtig aber für mich gibt es einen Punkt, der noch wichtiger ist.


    1. die richtige Linienwahl (Stichwort "Kurvenhinterschneiden"!)


    Denn was nützt dir eine perfekte Blickführung, wenn die anvisierte Linie Grütze ist?


    Auf der Landstraße ist das Kurvenhinterschneiden die sicherste Art mit dem Motorrad eine Kurve zu durchfahren, da es dir die maximal möglichen Reserven gibt, deine Linie noch mal zu korrigieren um z.B. auf unvorhersehbare Dinge wie Schlaglöcher, Dreck oder auch Hindernisse auf der Straße zu reagieren oder bei Fahranfänger vielleicht auch ganz wichtig, ggf. auch mal einen Fahrfehler (z.B. zu viel Stützgas, falsche Blickführung etc.) ausbügeln zu können, ohne dass dir gleich die Straße ausgeht. Gerade als Anfänger sollte daher erstmal die richtige Linienwahl verinnerlicht werden und dann sollte man diese Linie auch halten können. Falls das noch nicht klappt, dann einfach nur so schnell fahren, dass du die Linie auch halten kannst und dann nochmal an Dingen wie der Blickführung, Körperhaltung etc. arbeiten. Wenn erstmal die Linie passt, dann wirst du mit der Zeit von ganz alleine schneller aber deine Linie muss passen!

    Ein kurzes Video mit Negativbeispiel zum Punkt überholen vor Kurven.

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    Prinzipiell sicher richtig aber das kannst du auch nicht verallgemeinern. Hängt auch stark vom Fahrstil und dem Motorrad ab, aber das ist ein anderes Thema.