Alles anzeigenEs wirkt auf dem Prüfstand auch die Zugkraft, wie auch an der Wand, und wenn der Raddrehpunkt über dem Schwingendrehpunkt liegt, dann drückt die Kraft nach unten, im anderen Fall nach oben.
Die "Massenverlagerungskräfte" die, bis auf dem Effekt des Fahrergewichts was 10cm weiter nach hinten rutscht, wagerecht wirken, werden von der Zugkraft beim Beschleunigen kompensiert und spielen wohl keine Rolle, jedenfalls nicht in meiner Literatur zum Thema.
Ja, die Massenverlagerungskräfte wirken waagerecht im Massenschwerpunkt von Motorrad und Fahrer und erzeugen dadurch ein Moment, welches dass Heck nach unten drückt. Normalerweise ist die Schwinge so ausgelegt, dass der Schwingendrehpunkt über dem Raddrehpunkt liegt und so durch die Zugkraft an der Kette ein Moment entsteht, das entgegengesetzt wirkt und probiert das Heck nach oben zu drücken. Im Idealfall heben sich die Kräfte auf, sodass das Federbein diese Kräfte nicht kompensieren muss und nur die Fahrbahnunebenheiten ausgleichen muss. In der Praxis sollte die Schwingengeometrie aber so ausgelegt sein, dass beim Beschleunigen die Summe aller Kräfte das Heck leicht einfedern lassen. Wenn das nicht so wäre und das Heck tatsächlich beim Beschleunigen ausfedern würde, würde dir auch jedes mal der Negativfederweg ausgehen und das Federbein wäre nicht mehr in der Lage Fahrbahnunebenheiten auszugleichen. Sprich, du würdest bei Unebenheiten sehr schnell den Grip am Hinterrad verlieren.