So, nachdem ich mich mit einem Zweiradmeister ausgetauscht hab folgender Ansatz zur Ursache:
Die Felgen der modernen Mopeds werden immer filigraner, auch die Aufnahmen der Bremsscheiben. In der üblichen Belastungsrichtung kein Problem, aaaaaber....
Folgende Theorie: Beim Reifenwechsel hat der Mechaniker das Montiereisen auf der Bremsscheibe abgestützt, kräftig gedrückt und dabei hat sich die Aufnahme der Bremsscheibe leicht verformt. Da reicht ja schonein paar Hundertstel Fehlstellung aus. In der Folge ist der innere Kranz der Bremsscheibe ein kleines bissel schief. Und wenn jetzt alles zusammenkommt, minimal krumme Bremsschribe, Raddrehzahl und die richtige Anpresskraft, dann kommt das Ganze in Schwingung und knurrt.
Und da die Felge krumm ist, passierts auch mit neuen Scheiben und Belägen. Und weils nur eine minimale Verformung ist tritt der Fehler halt nur selten auf.
Man sollte also den Rundlauf der Aufnahmen der Scheiben überprüfen.
Erscheint mir durchaus nachvollziehbar, weiles keinen Logikbruch in der Erklärung gibt.
Empfehlung: Falls jemand das gleiche Moped hat: Vorderrad tauschen und gucken, ob der Fehler mitwandert.
Zur Fehlerbeseitigung kann man die Felge vorsichtig plandrehen. Oder eine neue Felge kaufen. Beides ist doof....
Viel Glück beim überprüfen.
Alles anzeigen
jetzt bin ich doch gezwungen meine erfahrungen zu dem thema zu teilen, auch wenn ich eigentlich vorhatte es mit niemanden zu teilen, aber vielleicht begehen andere den fehler dann nicht.
ich wechsel meine reifen seit einiger zeit selber, hat bis dato auch super funktioniert. beim letzten reifenwechsel ging aber irgendetwas schief. als ich das vorderrad mit dem neuen reifen einbaute, die bremssättel anschraubte und das rad zur probe drehte merkte ich, wie es viel schwergängiger lief als zuvor. zumindest bis es sich einmal komplett um 360° gedreht hatte. nach einer ergebnislosen sichtprüfung schob ich es zu diesem zeitpunkt auf geistige einbildung.
nachdem ich weitergemacht habe und dann bei einem bremstest auf dem ständer gemerkt habe, dass ich beim ersten mal drücken den bremshebel fast ganz durchdrücken konnte, er danach aber den normalen druckpunkt hatte bin ich erstmal verschrocken. wenn man den bremsdruck aufrecht erhielt war auch alles gut. sobald das rad aber wieder einmal komplett gedreht war das gleiche problem. ich habe mich dann doch dazu entschlossen eine probefahrt zu machen, wohl wissend wie ich zu reagieren hatte sollte eine gefahrenbremsung notwendig sein. ich hab dann etliche male stark gebremst (bis hin zum stoppie) weil ich dachte vllt haben sich die belege etc verkantet oder müssen sich neu einlaufen (dumme annahme, ich weiß). nachdem wie zu erwarten das alles nichts gebracht hat, habe ich bemerkt, dass ein kolben nicht am bremsbelag anlag, sondern bis zu 1mm immer abstand hatte. beim bremsen war alles fein, aber sobald das rad einmal ungehindert rollen konnte war der kolben zu weit eingerückt.
ok dachte ich, vllt hat der kolben was bzw die gummis. bremssattel auseinander gebaut, inspiziert alles gut. und dann akzeptierte ich den gedanken, der mir schon seit längerer zeit im kopf herumschwirrte: die bremsscheibe hat was.
beide bremssättel abgemacht, das rad von hand so schnell es geht gedreht und siehe da: die rechte bremsscheibe eierte wie sonst was. ich vollhorst (entschuldigung an alle horsts ist raus
) hab beim aufziehen des neuen reifens die bremsscheibe verbogen. ich war geschockt, dass dies überhaupt gehen kann und hab es deshalb auch so lange abgestritten. aber, die bremsscheibe steht tatsächlich über die felge hinaus. als ich den neuen reifen zum ersten mal über felge gedrückt habe (ohne montierhebel) muss wohl so viel kraft im spiel gewesen sein, und die bremsscheibe kontakt zu einer auflagefläche des montiergerätes gehabt haben, dass sie dadurch verbogen wurde.
ich schäme mich nach wie vor für diese dumme aktion. jedenfalls musste ich neue bremsscheiben ordern und neue bremsbeläge lagen auch noch rum. beides verbaut und der fehler war weg. leichtgängig, kein eiern, kolben schmiegt sich wie erwartet an.
jetzt ist es natürlich so, dass bei mir die auswirkungen ein wenig anders waren: dadruch dass die bremscheibe eierte hat die den ersten bremskolben auf den sie traf zu weit zurückgeschoben. dadurch hat beim ersten mal bremsen der weg nicht gestimmt und man konnte fast ins leere greifen. wenn man dann nochmal schnell gedrückt hat war der bremsdruck wie gewohnt hat. bei sämtlichen bremsungen (schwach, mittel, stark) konnte ich allerdings nicht feststellen, dass irgendwas da unten abnormal arbeitete. es war immer der fehlende bremsdruck.
dass die felge krumm ist halte ich zwar für unwahrscheinlich, aber nachdem ich das auch bei ner bremsscheibe für unwahrscheinlich gehalten habe würde es mich nicht mehr überraschen.
TLDR;
den tipp den ich dem threadersteller geben möchte: bock sie doch mal auf, dreh das rad so schnell du kannst: siehst du ob die bremsscheibe eiert oder gar die felge? vllt auch seitenschlag etc überprüfen. ist zwischen bremsscheibe nach dem drehen des rades ein abstand zwischen dem kolben? wenn ja, dann ist da was definitiv nicht mehr so wie es soll!