Rennleitung - Einzelrennen

  • #23

    Entscheidend sollte nicht sein, was sein könnte, sondern was ist und die 175 sind Fakt und unentschuldbar und jeder, der dafür in irgendeiner Weise Verständnis haben wollte oder Ausreden sucht, sollte seine Einstellung zu den Vorschriften im öffentlichen Straßenverkehr überprüfen und sich fragen, warum er Verständnis dafür hat, ohne es wohl ernstlich gutheißen zu wollen oder irgendeinen Sinn im Fahren mit einer so hohen Geschwindigkeitsüberschreitung sehen zu können, von einem Versehen ganz zu Schweigen. Die alleinige Sympathie mit einem Motorradfahrer in einem Motorrad-Forum wird man ernsthaft nicht behaupten wollen, wobei für mich persönlich allein entscheidend ist, was ich selbst tue und von einem hypothetischen Heraufbeschwören von Gefahren durch andere auch nichts halte und dieses für mich keine Entschuldigung sein könnte.


    Im Übrigen wird ein gewisses relativ hartes Strafmaß im Sinne der Prävention leider notwendig sein, weil bei einer relativ milden Strafe nur durch ein Bußgeld mit einem entsprechenden Fahrverbot von z. B. drei Monaten, solche Straftaten und das ist nach dem kürzlich geänderten Gesetz eine, noch mehr verharmlost würden, als es bereits jetzt offensichtlich der Fall ist. Das muss ich leider so sagen und einen Vergleich oder Aufwiegen des Handlungsunwerts (Vorsatz - Fahrlässigkeit) mit anderen Vergehen oder Straftaten kennt die Rechtsprechung nicht, sondern dies gibt das Gesetz mit den Definitionen der Tatbestände und den damit korrespondierenden festgelegten Strafrahmen vor.


    Insgesamt sehr unerfreulich sowas und für mich kein Grund so etwas wie Verständnis für den Fahrer aufzubringen, aber nur meine persönliche Ansicht, wobei selbstverständlich offen ist, ob es letztlich zu einer Verurteilung kommt, da dafür die Umstände des Einzelfalles entscheidend sind, wenn es wirklich ein einmaliger "Aussetzer" war, kann der schon ohne Verurteilung davon kommen.

    Selbstverständlich auch schlecht für das Image von uns Motorradfahrern, weil gern, siehe oben, verallgemeinert wird.


    Insgesamt ist leider festzustellen, dass sich in der Richtung leider aus der Notwendigkeit der Prävention von Seiten des Gesetzgebers z. B. in Punkto Lautstärke (Lärm-Blizzer) noch einiges tun wird und dieser sich immerhin schon verlasst gesehen hat den Raser-Paragrafen (Erzielung der höchstmöglichen Geschwindigkeit) neu ins Gesetz aufzunehmen. Seither sollte jeder wissen, was auf ihn zukommen kann und das hat und wird dessen Wirkung nicht verfehlen und viele Leben retten, da es doch einen wohl geringen Teil von Verkehrsteilnehmer gibt oder gegeben hat, die ein Rennen im öffentlichen Straßenverkehr als Bagatelle ansehen. Das ist zu bedenken für die Frage, warum der Raser-Paragraf neu ins Gesetz aufgenommen wurde.


    Wer anderer Ansicht ist, kann dies gerne sein und äußern, aber bedenken, dass sich irgendwann der Spaß und das Verständnis aufhören sollte, auch in einem Motorrad-Forum. Das aber nur als persönliche Anmerkung, da mir eine Beurteilung der Ansichten von einzelnen Mitgliedern in diesem Forum nicht zusteht.


    Gruß


    Thomas

  • #24

    Die Verfassungsrichter sind anderer Meinung, durch die Klarstellung der Voraussetzungen wird der großzügigen Anwendung des Absatzes 3 durch die Polizei ein Riegel vorgeschoben.


    Die Ansichten hier verwundern mich zum Teil, da die Erkenntnis, dass Strafen im Erziehungsprozess nicht zum gewünschten Erfolg führen, nicht neu sind. Um nichts anderes handelt es sich hier doch, da eine Verhaltensänderung erzielt werden soll. Strafen unterstützen nicht die Einsicht, dass ein falsches Verhalten vorlag, eher das Gegenteil. Einsicht ist aber eine Voraussetzung zur Erzeugung einer Verhaltensänderung.


    Ansichten: nur weil man diese z.B. nicht teilt oder verstehen möchte oder was auch immer, sind diese nicht per se falsch oder moralisch verwerflich, halt nur anders. Meinungsvielfalt ist ein wichtiger Baustein unserer Gesellschaft, die gut ohne erhobenen Finger auskommt.

    Cu Mick
    ____________________________________

    Ich fahr zur Hölle, braucht wer was?

  • #25

    Alles daneben, es geht nur um den Strafanspruch des Staates und die präventive Wirkung, sonst nichts, weil der öffentliche Straßenverkehr keine Schule/Erziehungsanstalt ist, sondern der Straßenverkehrsordnung unterliegt und es bei Verstößen die vorgegebenen und bekannten Sanktionen in Form von Bußgeldern für Ordnungswidrigkeiten und Geldstrafen bei Straftaten gibt, Es geht auch nicht um falsche oder moralisch verwerfliche Ansichten, sondern darum, ob diese zielführend und z. B. im Sinne der Straßenverkehrsordnung zutreffend sind. Dieser Mischmasch und Mix aus allem möglichen, der aber keinen substanziellen Sinnzusammenhang ergibt, bringt gar nichts. Ich bitte um Nachsicht, wenn ich das sagen muss.


    Aber das muss hier bestimmt nicht geklärt werden, es genügt die Meinungen auszutauschen und dabei vielleicht etwas für sich zu profitieren, wenn man den will und kann. Auf die Idee und Ausrede, dass man bei 70 versehentlich 175 fährt, wäre ich z. B. nicht gekommen, was aber ganz klar an mir liegt. :saint:


    Ich persönlich habe keinerlei Verständnis für jemanden, der bei 70 mit 175 fährt und das sollte genügen. Mehr ist da nicht dran und wenn das jemand anders sieht, aus welchen Motiven auch immer, ist es auch okay und einen gemeinsamen Konsens wird es nicht geben können, was aber auch nicht notwendig ist. Wichtig ist nur offen, sachlich und gelassen zu bleiben und das gelingt dann tatsächlich. :thumbup:


    Gruß


    von Thomas aus Bayern

  • #26

    Ich habe keine Lust mich mit deinen Beiträgen hier weiter auseinander zu setzen.

    Deine falschen Annahmen, Unterstellungen und Interpretationen machen mir auch keinen Spaß.

    Ferner habe ich nicht den Eindruck, dass es dir darum geht andere Aspekte zu verstehen, du scheinst nur antworten zu wollen. Das ist mir zu langweilig, da mir deine Standpunkte und Gesinnung aus vielen ähnlichen Posts ja bereits hinlänglich bekannt sind. Ich werde zukünftig also auf deine Beiträge verzichten müssen.


    Die Richtung tut mir leid für die Lesenden, das war so nicht gedacht als ich den Thread eröffnet habe.

    Es ging mir nur um 2 Dinge:

    1. den Post der Polizei fand ich lustig geschrieben

    2. das Thema der für mich neuen neuen Gesetzesänderung anzusprechen

    Cu Mick
    ____________________________________

    Ich fahr zur Hölle, braucht wer was?

  • #27

    Es war doch in Ordnung und gerade die Gesetzesänderung zur Sprache zu bringen auch. Das war und ist für viele sehr interessant und ist für jeden gut zu wissen. Du brauchst deshalb nicht die Lust zu verlieren, weil Dir meine Darlegungen und Meinungen nicht gefallen. Natürlich will ich antworten, wenn man meine Ansichten mit unpassenden Thesen widerlegt.


    Mir geht es in erster Linie darum, dass solche Geschwindigkeitsüberschreitungen mit 175 km/h bei 70 dem Image von uns als Motorradfahrer absolut abträglich und schädigend sind und darin werden sich alle Mitglieder einhellig einig sein und viele werden dankbar sein, das mit dem neuen Raser-Paragraf in dem Zusammenhang erfahren zu haben. In dieser Hinsicht gehört Dein Thread zu einem der besten, lehrreichsten und ist für jeden in der Praxis des täglichen Fahrens gut, zu wissen, weil die Einfügung des Raser-Paragrafen verändert, wie vom Gesetzgeber gewollt, alles insofern, als dass man sich extreme Überschreitungen nicht mehr leisten kann und vor allem, dass die Rennen auf öffentlichen Straßen, bei denen es in der Vergangenheit schon viele Tote gegeben hat, unterbunden werden.

    Nur die präventive Wirkung des Raser-Paragrafen ggf. sogar in extremen Fällen eingesperrt zu werden, ist geeignet, Rennen im öffentlichen Straßenverkehr zu unterbinden. Insofern gebührt Dir Dank, dies mit dem Thread hier im Forum zum Thema gemacht zu haben, auch wenn Du mit meiner penetrant unbeugsamen Art nicht einverstanden bist. Das sehe ich nicht weiter schlimm und schätze Dich aus der Anonymität eines Forums als durchaus selbstbewussten und gefestigten Menschen mit einem guten Charakter ein. Möglicherweise etwas zu (positiver) Sensibilität neigend, wozu meine unsensible, direkte Art wohl nicht passt, wofür ich mich daher entschuldigen oder um Nachsicht bitten möchte.


    Ich kann für mich selbst nur sagen, dass die Einfügung des § 315d Abs 1, Nr. 3 StGB (Raser-Paragraf) meine Einstellung zum Fahren höherer Geschwindigkeiten im Straßenverkehr drastisch verändert hat und ich vielleicht dankbar dafür sein kann, weil ich dadurch reflektiert und erkannt habe, dass es so wie ich manchmal gefahren bin, tatsächlich geeignet sein könnte, zu meinen, es würde der Erzielung der höchstmöglichen Geschwindigkeit dienen. Alles im Konjunktiv, aber für mich selbst bedenkenswert.


    Grüße


    von Thomas aus Bayern

    Einmal editiert, zuletzt von tomsi59 ()

  • #30

    Oh schön, Wolfgang hat auch eine philosophische Ader, Respekt und gut zu wissen.


    Grüße von Thomas aus Bayern

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