Bitte, auf der Graden, die 900er geht massiv besser aus der Ecke als jede 600er, die Aero der R9 ist nicht schlechter als die einer 600er, warum sollte eine 600er mit 120 PS auf der Graden schneller sein als eine 900er mit 120 PS? Da kommts wohl eher darauf an, gut aus der Ecke rauszukommen.
In der Supersport-WM hat die R9 scheints keine Probleme gehabt, gut, die BOP war ja heiss diskutiert.
Zum Schluss ist die Aussage, die R9 hätte mit 120 PS zuwenig Leistung für einen Supersportler ziemlicher Unsinn. Die "nur" 120 PS werden jedenfalls i.dR. nicht der limitierende Faktor sein, das ist wohl eher das Fahrkönnen.
Gut, auf der langen Graden bist mit 120 PS gegen 200 PS machtlos, was aber nix über die Rundenzeiten sagt.
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Wenn es dich interessiert, schau dir gerne die Videos an und bilde dir anschließend deine eigene Meinung.
Dort findest du Vergleiche von namhaften Tunern – teils mit zwei Fahrern gegeneinander, teils mit einem Fahrer auf unterschiedlichen Bikes – und das ohne die in der Supersport-WM übliche BOP.
Mir ist wichtig, dass wir respektvoll miteinander diskutieren: Nicht alles, was man nicht kennt, versteht oder nachvollziehen kann, ist automatisch Unsinn.
Ein Beispiel: Der letztjährige Champion, der die UK-Klasse auf einer 6xx gewonnen hat, erreicht mit der getunten R9 seine damaligen Rundenzeiten nicht. Das Team hatte ursprünglich geplant, mit der R9 in der kommenden Saison zu starten, tut sich aber aktuell schwer, solange die Vorjahreszeiten nicht geknackt werden. Auch sie hatten geglaubt, die R9 wäre schneller – das war im Sommer.
Ich habe übrigens nie behauptet, dass die R9 für einen Supersportler zu wenig Leistung hätte. Mein Punkt war, dass es auf der Rennstrecke ohne BOP eng wird. Nach meinem Verständnis liegt das daran, dass die Kolbengeschwindigkeit bei den für höhere Drehzahlen nötigen Anpassungen zu hoch wird. Das limitiert den Leistungszuwachs beim Tuning und bringt Nachteile bei der Übersetzung.
Auch dazu gibt es reichlich Artikel und Videos.
Schau dir die Fakten an – ich freue mich auf einen konstruktiven Austausch.
Analyse, wie sich die Nachteile der Yamaha R9 gegenüber einer klassischen 600er-Supersportler (z. B. Honda CBR600RR oder Suzuki GSX-R 600) auf die Rundenzeiten auswirken:
1. Drehzahl und Topspeed
- Die R9 erreicht ihre Spitzenleistung (119 PS) bei 10.000 U/min, während eine CBR600RR ihre 119 PS erst bei 14.250 U/min entfaltet. [1000ps.com]
- Auf der Rennstrecke bedeutet das: Die R9 hat weniger Drehzahlreserve für lange Geraden. Selbst mit optimaler Übersetzung stößt sie früher ans Limit, was auf Highspeed-Sektionen Zeit kostet.
Auswirkung: Auf Strecken mit langen Geraden können 600er bis zu 0,3–0,5 Sekunden pro Runde schneller sein, weil sie später schalten und höhere Endgeschwindigkeiten erreichen.
2. Übersetzungsproblematik und Kolbengeschwindigkeit
- Der Dreizylinder der R9 ist für Drehmoment optimiert, nicht für extreme Drehzahlen. Bei Tuning stößt man schnell an die Grenze der Kolbengeschwindigkeit, was die Übersetzung einschränkt. Auswirkung: Auf engen Strecken mit vielen Kurven ist das weniger kritisch, aber auf schnellen Kursen fehlt die Flexibilität, was sich in schlechterer Beschleunigung aus langsamen Kurven bemerkbar macht (geschätzt 0,2–0,3 Sekunden pro Runde). [1000ps.at]
3. Gewicht und Geometrie
- Die R9 wiegt fahrfertig 195 kg, ähnlich wie eine 600er, hat aber einen längeren Radstand (1.420 mm vs. 1.370 mm). [1000ps.de]
- Das sorgt für Stabilität, aber weniger Agilität beim Umlegen.
Auswirkung: Auf Strecken mit vielen Richtungswechseln (z. B. Chicanes) verliert die R9 Zeit, weil sie träger einlenkt. Differenz: 0,1–0,2 Sekunden pro Richtungswechsel.
4. Ergonomie und Fahrwerks-Setup
- Die R9 ist weniger radikal ausgelegt (höhere Lenker, variabel montierbare Fußrasten). Für Trackdays okay, für Racing nicht optimal. [moto.ch]
- Bei maximaler Schräglage kann das zu Limitierungen führen, was die Kurvengeschwindigkeit reduziert.
Auswirkung: Auf sehr technischen Strecken summiert sich das auf 0,5–1 Sekunde pro Runde.
5. Gesamtbilanz
- Auf kurzen, engen Strecken (z. B. 2–3 km) ist die Differenz gering: 0,5–1,0 Sekunden pro Runde.
- Auf schnellen GP-Kursen (z. B. Jerez, Mugello) kann die Differenz 1,5–2,5 Sekunden pro Runde betragen, vor allem wegen Topspeed und Übersetzung. [1000ps.ch]