Fahren in Zeiten von Corona

Das ist auch vollkommen zutreffend und richtig, aber richtig schwierig wird es, wenn Du jemanden mehr oder weniger gut kennst und der Verhaltensweisen an den Tag legt, die schlichtweg untragbar sind. So war es auch mit der Engelhartszeller Berg Gang. Die sind da regelmäßig stundenlang mit Auspuffen, die auf manchen Rennstrecken nicht zugelassen wären, halsbrecherisch rauf und runter bis es den Flori zerlegt hat. Markus, einer von unserer Fahr-Clique, kennt die und auch den Flori ganz gut, aber da konnte man nichts sagen. Alex, der auch mit denen gefahren ist, fährt jetzt mit uns und er sagt immer, er ist froh jetzt mit uns fahren zu können, weil mit denen hatte er Angst um sein Leben. Die meinem als Motorradfahrer muss man den Outlaw geben und sagen dann, wenn man die darauf hinweist, wieso man selber überhaupt fährt, wenn man sich an die Vorschriften halten will. Aufgrund der hohen Verschrottungsquote fährt aber glaube ich von denen keiner mehr und der Flori kann mit seinen zementierten Wirbelsäule nur noch fahren wie ein geübter Anfänger.

Das ist grotesk, wobei man das Argument, wieso man überhaupt fährt, wenn man vorschriftsmäßig fahren will, auch in Foren immer wieder lesen kann. Das haben einige auch hier im Forum geschrieben, als ich mal bemerkte, dass ich mit Kat und Euro 4 möglichst umweltfreundlich fahren will, wieso ich dann überhaupt fahre, als ob das eine das andere ausschließen würde, aber das zu beurteilen und zu erkennen, ist für manche Leute eben unmöglich und für mich der wesentliche Teil des Problems. Es wird bisweilen in allen Bereichen unserer Gesellschaft als abnormal empfunden, sich an die Vorschriften zu halten und normal sich nicht dafür zu interessieren. Das ist für mich erstaunlich und andererseits wird dann geschimpft und kritisiert, wenn die Kontrollen und Strafen verschärft werden. Für mich unfassbar, aber damit macht man sich wieder unbeliebt und jeder weiß es besser. Seisdrum. Ich denke mir nur, wenn man gar nicht mehr sagen darf, was Recht und Gesetz ist oder wäre oder es gar nicht wissen will, dann wird es ungemütlich.

Allerdings muss ich schon zugeben, dass es mir nicht gelingt, absolut vorschriftsmäßig zu fahren, aber ich weiß in der Regel, was ich mir wann, wo und wie erlauben kann. Wenn die Leitplanke oder der Straßengraben ungefähr 1,50 - 2 m von der Fahrlinie entfernt ist, dann nicht so viel. Das weiß der Flori jetzt auch und das ist keine gute Erfahrung. Leider.

Andererseits ist es so, dass ich schon sehr viel erlebt habe, um die für mich richtigen Schlüsse zu ziehen und nicht erst jetzt mit 60, sondern auch schon damals mit 30, sonst wäre ich gar nicht so alt geworden und das ist dann leider bei manchem so und das ist das Tragische daran, weil man sich immer denkt, der hat auch geglaubt und gehofft, dass es gut geht.

Gruß

Thomas

Ja klar, aber es ist nicht überall eine Leitplanke oder ein Graben.

Was den Flori anbelangt, der ist auf den kurzen Geraden der Bergstrecke mit einer R1 bis zu 220 gefahren und das ist jenseits von gut und böse und der hat dabei gar nichts mehr überlegt, sondern ist es nur gefahren, weil es zumindest in dem kurzen Moment möglich war. Heute nicht mehr.

Mit jeder Harakiri-Fahrt, die gut gegangen ist, war er noch mehr überzeugt, dass er es drauf hat und das ist dann das Verhängnisvolle, sonst würde es ja gar nicht passieren.

Ich habe auch schon Dinge gemacht, die ich nie mehr ein zweites Mal machen würde, weil ich genau weiß, dass es nur in diesem einen Fall geklappt hat und ich die Probe aufs Exempel nie mehr machen würde. Nie mehr.

Georg hat einmal zu mir gesagt, Flori ist der schnellste Fahrer, da habe ich zu ihm gesagt, der Schnellste ist der, der schnell ist und sitzen bleibt.

Gruß

Thomas

Ich fahre Motorrad, weil ich Bock drauf hab. Ich halte mich aber tatsächlich strikt an die Geschwindigkeit etc. Ehrlich gesagt kann ich mir selbst gar nicht anmaßen zu entscheiden ob die 80 km/h und das Überholverbot hier berechtigt sind oder nicht. Das fällt definitiv nicht in meine Kompetenz... Also fahre ich auch 50 an Stellen wo ich mich schon frage warum hier nicht die 70 oder 80 steht. Aber es steht nun Mal die 50 da, also wird die auch gefahren. Lustigerweise führt das öfter zu Unmut bei Autofahrern, als bei Motorradfahrern.

Ja gut, er hat es zu Georg gesagt, aber die Gerade ist mit einem kleinen Knick im ersten Teil, der voll geht, schon ca. 500 m lang und eine R1 beschleunigt das schon aus und die Steigung ist in dem Bereich vielleicht 5%. Die 220 waren auch nicht das Problem, aber das Anbremsen der nächsten Kurve, die vielleicht mit 80 geht. Das hat aber auch oft geklappt, aber an dem besagten Tag nicht mehr.

Es gibt nicht viele, die so fahren, aber das heißt nicht, dass es das gar nicht gibt.

Der hat ein Riesenglück, dass er noch lebt.

Gruß

Thomas

Die Ironie zu meinem Bild ist das ein paar Tage davor ein 22-jahriger Motorradfahrer von einem 72-jahrigem Autofahrer im Begegungsverkehr kurz nach dem Ortsschild tödlich abgeräumt wurde.

Das Auto ist nach links abgebogen und das Moped hat am rechten Vorderrad eingeschlagen.

Ich fahr die Strecke mehr als die Woche, Auto, Motorrad, LKW eigentlich kann man an der Stelle nicht so abbiegen und einen übersehen.

Dafür werden jetzt die Mopeds Reihenweise einer Zwangspause unterzogen.

An der Stelle sogar mit Gottes Beistand an einem Wegkreuz.