Alte XSR umbauen vs neue kaufen

  • #1

    Hallo XSR Forum


    Ich fahre seit 3 Jahren die XSR900 und war am Wochenende die neue XSR900 auf einer Passstrasse am testen.

    Das Fahrverhalten der neuen XSR gefiel mir deutlich besser. Bei der alten habe ich bei engen schnelleren Kehren das Problem, dass die XSR nicht genau sich so verhält, wie ich möchte. Im Detail empfinde ich das Einlenken kraftaufwendiger, dann fehlt mir etwas die Sicherheit in der Kurve, da es sich manchmal anfühlt, als ob das Hinterrad wegrutscht und beim Rausbeschleunigen drückt es mich manchmal 20-30 cm weiter nach Aussen wie gewollt. Bei der neuen habe ich all diese Probleme nicht und war schon in der 3. Kurve mit den Fussrasten unten.


    Ebenfalls habe ich den Eindruck, dass der Lenker für mich zu hoch ist und ich daher das Einlenken als kraftintensiver empfinde. Ich bin selber eher klein mit einem eher kurzen Oberkörper ( < 1.70).


    In diesem Forum und auf Reddit habe ich gelesen, dass das Öhlin-Fahrwerk einen großen Unterschied zum Standardfahrwerk macht.


    Da mir die alte 2020er XSR von der Optik, Sound und Motor besser gefällt, würde ich gerne diese optimieren.


    Macht es nach eurer Meinung nach Sinn 2-3k Euro ins Fahrwerk und Gabel zu investieren oder soll ich besser gleich die neue kaufen? Geld und Optik sind hier die weniger wichtigen Faktoren als das Fahrverhalten. Oder werde ich die alte XSR eher nicht auf das Niveau der neuen bekommen, da die Geometrie bzw Sitzposition und Schwinge anders sind?


    Danke fürs Lesen und eure Meinung.

  • #2

    Schwierige Frage. Generell ist die Geometrie bei der neuen XSR900 etwas anders. Laut den Fahrberichten ist sie nicht mehr so "kippelig/hektisch" in Kurven. An der Geometrie an sich kannst du durch Federbein/Federn nur bedingt was ändern. Klar, vorne kannst du die Gabel etwas weiter durchstecken, aber dadurch wird sie noch vorderradlastiger.


    Ganz generell ist Geld das man ins Fahrwerk steckt immer gut aufgehoben. Aber ob sich dadurch das Fahrverhalten so ändert, dass es dir taugt... schwer zu sagen.


    Das Beste was du machen kannst: mal eine alte XSR900 mit optimiertem Fahrwerk (Wilbers, Öhlins etc.) probefahren. Vielleicht wohnt sogar jemand hier aus dem Forum in deiner nähe der sich da anbieten würde.



    Was man allerdings auch nicht unterschätzen darf: der Einfluss der Reifen auf das Fahrverhalten. Das fängt beim Reifentyp an und hört bei Zustand auf. Im Moment ist z. B. mein Vorderreifen ziemlich spitz gefahren, wenn ich in den nächsten Wochen einen neuen aufziehen lasse ist das wieder ein ganz anderes fahren.

  • #3

    einen großen Einfluss dafür hat die längere Schwinge der neuen XSR, die ist länger, hat also die gleiche wie die von der Tracer 9. Die Schwinge der "alten" XSR 900 ist kürzer, wuselt zwar agiler ein, aber da leidet etwas die Stabilität darunter. Ich kenne das Problem dass du hier schilderst, habe die XSR aber auch die Tracer 900 GT und deren Schwinge ist ganze 6! cm länger. Damit habe ich bei gleicher Fahrweise auch nicht das Problem wie bei der XSR. Ich denke ein anderes Fahrwerk wird das etwas verbessern, aber ganz weg wirds nicht gehen denn die Geometrie des Fahrzeugs ändert sich ja dabei nicht.

    ...manchmal bin ich auf beiden Ohren blind :P


    Honda VT 500 E - Suzuki LS 650 Savage - Harley Davidson 1200 Sportster - Honda CB 750 Sevenfifty - Suzuki GSX 1100 G -

    Suzuki Bandit 1200 - Yamaha XJR 1200 Kenny Roberts Replica - Honda CBR 600 F (PC35) - Honda VTR 1000 F Firestorm -

    Suzuki GSX 1400 - Triumph Tiger 955i - Yamaha FZS 1000 Fazer - Suzuki DL 650 V-Strom (K04) - Suzuki V-Strom 650 (L2) -

    Yamaha XSR 900 - Yamaha Tracer 900 GT - Suzuki GSX 750 AE Inazuma - Suzuki GSX 1200 Inazuma

  • #4

    Ich habe hinten Öhlins YA335 und vorne Andriani Cartridge, hat mich seinerzeit 1500€ inkl. Einbau gekostet, dazu den Magura FX Lenker mit tieferen Böckchen. Als Reifen den S22.

    Ziemlicher Unterschied zum Original, liegt wie ein Brett. Wobei die Eindrücke/Ansprüche hier unterschiedlich sind, und ich nicht mit der Neuen vergleichen kann!


    Hier einen Ratschlag zu geben ist schwierig, was macht schon Sinn und was nicht.... 😉


    Vielleicht einfach aus dem Bauch heraus entscheiden.

    Ich denke ein wenig aus deinem Beitrag heraus zu lesen, dass du eher dazu tendierst das Fahrwerk deiner 2020er zu optimieren. 🤔😄

  • #5

    Ich bin die Neue noch nicht gefahren, aber ganz allgemein kann man an jedem Motorrad mit entsprechenden Anpassungen vom Fahrwerk oder auch schon mit Reifen große Unterschiede in verschiedenste Richtungen beim Fahrverhalten erzielen. Das setzt allerdings voraus, dass man selbst auch die Muse hat, sich mit dem Thema Fahrwerk, Fahrwerksgeometrie und Reifen etwas intensiver auseinanderzusetzen. Wer das nicht möchte ist wahrscheinlich besser beraten sich ein Motorrad zu kaufen, wo es durch Zufall bereits von Anfang passt. Generell sollte es aber kein Problem sein, das Fahrverhalten der Alten an das der Neuen anzugleichen.


    Die Probleme, die du mit der Alten in engen schnellen Kehren hast, lassen vermuten, dass bei dir die Front im Vergleich zum Heck möglicherweise etwas zu hoch ist und du dadurch etwas zu viel Nachlauf hast. Problem beim Originalfederbein ist halt, dass es etwas sehr unterdämpft ist und dadurch das Heck beim Rausbeschleunigen aus Kurven sehr weit einsinkt, wodurch sich der Nachlauf vergrößert und du dann weit gehst. Wenn du die Federbasis vorne aber etwas runterstellst und hinten etwas hoch, dann sollte sie sich dadurch schon etwas leichter einlenken lassen und beim Rausbeschleunigen auch nicht mehr so weit gehen. Wenige mm können hier teilweise schon einen großen Unterschied machen.

  • #6

    Oder man hat jemand der das für einen macht 😉

  • #7

    Vielen Dank für eure Antworten und die guten Inputs.


    Mit den Reifen habe ich schon getestet. Aktuell seit letztem Jahr fahre ich den Continental Road Attack 3. Der ist etwas runder und war schon eine spührbare Verbesserung.


    Ich glaube die Schwinge ist weniger das Problem, da mir auch die MT09 gut zusagt vom Fahrverhalten.

    Am besten gefiel mir XSR900 2022 -> mt09 SP 2018 -> mt09 2022 -> XSR900 2020


    Diese Woche habe ich noch einen Termin mit meinem Mechaniker und wir werden die neue mit der alten vergleichen und schauen, wieviel ich z.B die Gabel tiefer setzen kann. Ich werde ihn auch fragen, ob jemand von seinen Kunden schon Öhlins auf seiner XSR900 montiert hat.

    Bei der Einstellung der Dämpfung hilft er mir und ich werde die Einstellung mit vorne runterstellen mal testen. Ich selber habe keine Ahnung davon. Da mein Mechaniker auch ein Freund ist und er regelmäßig bei den Touren dabei ist, sollte er meine Anforderung gut kennen.


    Aktuell weiss ich noch nicht zu welcher Lösung ich neige. Was ich vermeiden möchte, ist, dass ich nochmals viel Geld ausgebe und anschließend das Motorrad doch verkaufe. Die neue hätte noch den Vorteil vom kurven ABS und Quikshifter (welcher mir noch fehlt).

  • #8

    Dein Ruf nach der Neuen ist für mich so prägnant aus dem Geschriebenen herauszulesen, meinen Segen hast Du.

    Viel Spaß mit dem Ding. :thumbup:


    Geld kannst Du dann auch in der Neuen versenken, wenn doch noch notwendig. ;)

  • #10

    ist es nicht so das sich das Heck beim Beschleunigen hebt? Stell mal Dein Moped vor eine Wand und beobachte mit schleifender Kupplung was mit dem Heck geschieht. Ich bin mir ziemlich sicher das es nach oben anstatt nach unten geht.

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

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