Die ersten 500km nach dem Führerschein

  • #1

    Nachdem mir an einem sonnigen Tag im April (25°C, Sonntag, mitten im Odenwald mit sehr viel Verkehr) eine Motorrad 4er Gruppe aufgefallen ist, von denen zwei offensichtlich recht frisch den Führerschein hatten und entsprechend überfordert mit der Gesamtsituation waren uns sicher keinen Spaß hatten, bin ich mal in mich gegangen und hab überlegt, wie das denn bei mir. Denn eines ist sicher: rumgeeiert bin ich am Anfang auch.


    Allerdings war das an einem Dienstag, bei mittel gutem Wetter, direkt nach der Prüfung. Nichts los auf den Straßen und ich konnte ganz entspannt in das Motorradfahrerleben starten.


    Hab daraus mal versucht eine kleine "Blaupause" abzuleiten, wie man das als Fahranfänger direkt nach dem bestandenen Führerschein gestalten kann, ohne das einem direkt die Lust vergeht. Eigentlich trivial, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen am Anfang:


    Versucht die erste Fahrt auf einen Werktag zu legen. Sucht euch eine ruhige Gegend aus, verzichtet erst mal auf das Fahren in einer Gruppe und gewöhnt euch an euer Motorrad und den Umstand, jetzt selbstständig und auf euch alleine gestellt unterwegs zu sein. Ganz ohne Druck, ganz entspannt.



    Etwas ausführlicher auch hier nachzulesen

  • #2

    Ich kann mich noch sehr gut an das Hochgefühl erinnern, als ich die ersten Kilometer auf meiner CB500 ohne Fahrlehrer im Rücken und "frei" gefahren bin. Glücklich, endlich den Schein und ein Mopped zu haben, aber sehr unsicher.


    Ich muss dazu sagen, dass mein Fahrlehrer eher ein schlechter Lehrer war.

    Eigentlich habe ich nur die Pflichtstunden abgerissen, dann die Prüfung gemacht, bezahlt... und das war's.


    M.E. gehört zu einer guten Motorradausbildung auch etwas Fahrphysik beigebracht zu bekommen (ohne ein Studium abzulegen:-) ), von der ich mit NULL Ahnung meine ersten Wochen, Monate, Jahre alleine auf dem Motorrad verbracht habe.

    Einfachste Dinge wie z.B. Lenkimpuls, Blickführung usw. wurden in der Ausbildung niemals erwähnt.


    In meinem Umfeld ist damals niemand Motorrad gefahren, in sofern hatte ich keine Möglichkeit, mich irgendwie auszutauschen.

    Erst als ich anfing, mich in Motorradforen "rumzutreiben", wurde ich auf vieles aufmerksam, was mir beim Fahren sehr geholfen hat.

    Und von da an wurde auch mein Fahrstil langsam aber sicher besser, so dass auch der Fahrspaß immer größer wurde.


    Hätte ich von Anfang an so viele "Moppedkumpels" in meinem Freundeskreis gehabt wie heute, wäre ich schneller vorangekommen


    Wenn ich heute einen Motorradfahrer (jajaja... auch die Mädels sind in dieser Formulierung eingeschlossen) sehe, der offensichtlich Anfänger ist und nicht so sicher beim Fahren ist, erinnere ich mich immer an meine ersten Jahre zurück und würde ihm (IHR) am liebsten am nächsten Treff ein paar aufbauende Tipps geben (üben, lernen, Geduld haben). Weil ich weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn man so viel Bock auf dieses geile Hobby hat, man aber merkt, dass man eigentlich ein schlechter/ängstlicher Fahrer ist.


    Also liebe Neuanfänger. Nehmt euch die Tipps von -swordfish- zu Herzen.

    Sucht euch Leute, die euch etwas helfen. Aber niemanden der euch zeigt wie gut er ist und wie schlecht ihr seid!

    Das braucht kein Mensch!


    Und nach ein wenig Fahrpraxis ist ein Motorradtraining auch sehr wertvoll!

  • #3

    Sehr gut geschrieben.


    Ich bin in den letzten 2 Wochen auch das erste mal wieder gefahren, seit ich letztes Jahr meinen Führerschein gemacht habe. Ich war alleine unterwegs und habe mich abseits der "bekannten" Strecken aufgehalten. Auch wenn das Wetter mehr als perfekt war, war so nicht viel los und ich konnte mich auf mich und meine XSR konzentrieren.


    Ein paar Kilometer werde ich auch so noch machen. Sicherheit gewinnen und an der Fahrweise arbeiten.


    Meiner Meinung nach auch super wichtig :thumbup:

  • #4

    Habe mit einer ziemlich frisierten Puch 2 Gang angefangen, und hatte den ersten Tag viel Glück mit dem Mofa, bis das alles so mit Kupplung, Gas und Bremse unter Kontrolle war. Dann über Mokick zum Motorrad gab es keine Befindlichkeiten mehr.

    Was nicht heißt das ich in jedem Frühling erst mal Achten um 2 Kisten Bier drehe auf dem Supermarktparkplat nach Ladenschluss, das Vergnügen werden ich kommende Woche wieder haben :)

    Cu Mick
    ____________________________________

    Ich fahr zur Hölle, braucht wer was?

  • #7

    Ich bin auch während ich den Führerschein gemacht habe gut über 1000 km "schwarz" gefahren da ich schon ein Motorrad vor der Tür stehen hatte🙈 Heutzutage Frage ich ich immer noch wie ich mich das getraut habe :S

    ...manchmal bin ich auf beiden Ohren blind :P


    Honda VT 500 E - Suzuki LS 650 Savage - Harley Davidson 1200 Sportster - Honda CB 750 Sevenfifty - Suzuki GSX 1100 G -

    Suzuki Bandit 1200 - Yamaha XJR 1200 Kenny Roberts Replica - Honda CBR 600 F (PC35) - Honda VTR 1000 F Firestorm -

    Suzuki GSX 1400 - Triumph Tiger 955i - Yamaha FZS 1000 Fazer - Suzuki DL 650 V-Strom (K04) - Suzuki V-Strom 650 (L2) -

    Yamaha XSR 900 - Yamaha Tracer 900 GT - Suzuki GSX 750 AE Inazuma - Suzuki GSX 1200 Inazuma

    Einmal editiert, zuletzt von New-Wave ()

  • #8

    Wir hatten MZ ES250, TS 250 und Simson daheim und ja klar gings damit raus.

    Man musste halt bis 1989 auf den ABV und den ein oder anderen Nachbarn aufpassen, später dann auf die Polizei,

    aber wenn man unterwegs war, ja da gabs kein halten mehr.

    Die DR wurde fasst ausschließlich im Gelände bewegt, aber auch da musste man ja irgendwie hinkommen. 8o

    Strassenmotorräder habe ich erst seit 2004 und ja der Händler hat mir damals den Tipp gegeben ich solle die Reifen warm fahren und nicht gleich volles Rohr. 8|

    War ja mit den Geländurseln ein klein wenig anders :D

    Mit den Strassenmotorrädern fahre ich irgendwie schon immer verhaltener als damals im Gelände,

    vielleicht weil hier mehr Feinde unterwegs sind, ich weiß es nicht.


    Durch diese Erfahrungen waren meine ersten offiziellen 500 km anders.

    Gruß Steffen alias Gräzer + Tomomi


    Thueringen_120-animierte-flagge-gifs.gif

  • #9

    Nachdem ich jahrelang Produkte aus dem Hause Simson mit 50 ccm bewegt hatte, war der Übergang nicht so brutal. Schalten, etc. hatte ich schon ein paar Jahre geübt und als am Tag der Fahrprüfung mir ein Nachbar (mutigerweise) seine 1400er Intruder lieh fand ich das ziemlich gut. Leider setzte schon bei der ersten Ausfahrt die Rasten in Kurven auf. Es ist dann eine FZ 750 mit 20 Ventilen geworden und ich habe mich dran gehalten das erste halbe Jahr nicht schneller als 160 km/h zu fahren.

    Was @swordfish schreibt kann ich nachvollziehen.

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

  • #10

    ich hab mit 5 Jahren eine PW50 bekommen, mit 10 Jahren eine PW80.

    Mit 16 dann Moped-Lappen (80er Vespa), mit 18 dann den 1A (200er Vespa) und mit 20 dann offen (XJ600).

    Hat immer alles prima geflutscht, lediglich an diese komischen Regeln auf der Strasse musste ich mich mit 16 erst einmal gewöhnen ... ^^

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